Zusammenfassung
Grundlagen: Die operative Therapie großer Zysten am Unterkiefer wirft hinsichtlich des chirurgischen Vorgehens verschiedene Probleme auf. Ohne begleitende Maßnahmen erfordern große Zysten häufig eine Zystostomie, die mit einer ausgedehnten Nachbenhandlungsphase und einem zum Teil erheblichen Knochensubstanzverlust verbunden ist.
Methodik: Ein operatives Vorgehen unter Verwendung eines temporär entfernten freien Kortikalisdeckels wird vorgestellt, das die Möglichkeit eröffnet, auch große Zysten im Sinne einer Zystektomie zu entfernen.
Ergebnisse: Die Anwendung und der Verlauf bei 16 Patienten werden retrospektiv dargelegt. Wesentliche Komplikationen im Sinne von Wundheilungsstörungen traten bei 3 Patienten auf.
Schlußfolgerungen: Bei ausgedehnten Zysten des Unterkiefers stellt die beschriebene Methode eine Alternative zu den sonst üblichen Verfahren dar, um dem Patienten sowohl die Nachteile der Zystostomie als auch den Mehraufwand einer Knochentransplantation zu ersparen.
Summary
Background: The surgical therapy of extended cysts in the mandible is not easy. Without any additional measure, in many cases a cystostomy (Partsch I) including a long postoperative phase of therapy and loss of bone is necessary.
Methods: A surgical technique using a free replanted bone graft is introduced. Thus gives the occasion to use the cystectomy (Partsch II) even in cases of large cysts and avoid the disadvantages of the cystostomy.
Results: The technique was carried out in 16 patients. Complications occurred in 3 cases.
Conclusions: In cases of extended cysts in the mandible we think that our technique is an alternativ method to the common cystostomy.
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Koch, A., Baumann, A. & Schumann, B. Der osteoplastische Zugang bei Zystenoperationen am Unterkiefer. Acta Chir Austriaca 26, 59–61 (1994). https://doi.org/10.1007/BF02619737
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02619737