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Über die experimentelle Grundlage der Reiztherapie, insbesondere mit Gold- und Kohlenwasserstoffmitteln bei Tuberkulose

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

1. Die gegenwärtige Deutung der Wirkung von den Reiztherapiemitteln ist nicht befriedigend. Zur Klärung der Frage über das Wesen ihrer Wirkung, zur experimentellen Begründung und besseren Bewertung der Behandlung mit solchen Mitteln dürfen die histologisch erfaßbaren Veränderungen erforscht werden, die sich bei Tierversuchen im Organismus hervorrufen lassen und sich durch Zellvermehrung und Wucherung besonders in den Blutbildungsorganen und reticuloendothelialen System äußern.

2. Als Reizmittel des hämopoetischen und reticuloendothelialen Systems haben die für die Tuberkulosebehandlung verwendeten Goldpräparate keine breitere experimentelle Bestätigung gefunden: die an Kaninchen angestellten Untersuchungen zeigen, daß der blutbildende Apparat und das Mesenchym nur in geringerem Maße durch die Goldpräparate aktiviert werden. Sogar das verbesserte Goldpräparat, wie Solganal B, zeigt im Tierversuch eine deutliche toxische Wirkung, die nicht nur in den Nieren, sondern auch im Knochenmark, Leber und Milz ihren Ausdruck findet. Außer den für die Goldmittel typischen Veränderungen in den Nieren, sind gleichzeitig in anderen Organen die Verfettung der vielen dem reticuloendothelialen System gehörenden Zellen und andere degenerative Erscheinungen in die Augen springend.

3. Aus den an anderen Kaninchen angestellten Versuchen geht hervor, daß die reinen aliphatischen Kohlenwasserstoffe, welche zu den wichtigsten Bestandteilen der Benzinolpräparate gehören, in stärkerem Maße die hämopoetischen Organe reizen und eine deutliche myeloische Hyperplasie des Knochenmarkes und eine Proliferation der Milzknötchen hervorrufen. Wie die Wucherungen der reticuloendothelialen Zellen in der Milz und die Vermehrung derKupfferschen Sternzellen in der Leber zeigen, reagiert in solchen Fällen auch das reticuloendotheliale System mit einer Funktionssteigerung. Die Anwendung solcher Präparate bei gewissen Krankheiten als Reiztherapiemittel scheint deshalb berechtigt zu sein.

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Kairiukstis, J. Über die experimentelle Grundlage der Reiztherapie, insbesondere mit Gold- und Kohlenwasserstoffmitteln bei Tuberkulose. Z. Ges. Exp. Med. 107, 361–374 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02618844

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