Die Kreislaufwirkung des Pervitins beim ruhenden Gesunden

Zusammenfassung

In 18 Versuchen wurde nach der Methode vonWezler undBöger die kreislaufdynamische Wirkung des Pervitins bei jungen gesunden Versuchspersonen in Ruhe untersucht. Zur Hälfte wurde das Pervitin per os in einer Dosierung von 12 mg, zur Hälfte intramuskulär in einer solchen von 15 mg verabreicht.

In allen Fällen kam es zu einer meist geringgradigen Zunahme des arteriellen Mitteldrucks. In etwa 2/3 der Fälle war diese hervorgerufen durch eine Zunahme des Sehlag- und Minutenvolumens und gleichzeitige absolute Abnahme des peripheren Widerstandes. Relativ zur Größe des Minutenvolumens war aber der Widerstand zu groß. Der Elastizitätskoeffizient des Windkessels variierte derart, daß der QuotientE’/W. d. h. die „Dämpfung des arteriellen Systems“, stets normal blieb. Die Pulswellengeschwindigkeit stieg stets an, die periphere etwas mehr als die zentrale. Auch bei zwei vegetativ extrem eingestellten Individuen trat diese Reaktionsform auf.

In 2 Fällen kam es zu einer Abnahme des Minutenvolumens und zu einer absoluten, sowie relativen Zunahme des peripheren Widerstandes.

Es wird speziell die Wichtigkeit der gleichzeitigen Beurteilung der für die Größe des Blutdrucks maßgebenden Größen betont, da die Kenntnis der absoluten Größe dieser Faktoren allein die Kreislaufsituation nicht genau wiedergibt.

Die Pervitinwirkung zeichnet sich außerdem aus durch die lang anhaltende. Dauer der Kreislaufveränderungen, besonders bei peroraler Verabreichung, und durch das Fehlen einer wesentlichen Steigerung der Pulsfrequenz.