Zusammenfassung
Aus allen diesen Untersuchungen können folgende Schlußfolgerungen gezogen werden:
Das freie Lactoflavin wird zum Teil sofort durch die Niere als solches ausgeschieden, zum Teil in der Leber retiniert und dort vom RES phosphoryliert. Eine Steigerung der Tätigkeit des RES führt zu einer Vermehrung, eine Hemmung der Tätigkeit des RES zu einer Verminderung des Lebergehaltes an phosphoryliertem Lactoflavin. Das phosphorylierte Lactoflavin wird nicht von der Niere ausgeschieden, es erfährt in diesem Organ, und zwar in den Tubuli, eine Abspaltung und verläßt den Organismus durch den Urin als freies Lactoflavin. Neben der wichtigen Funktion als Zellkatalysator (gelbes AtmungsfermentWarburgs) kommt dem Lactoflavin noch die bedeutungsvolle Rolle eines Phosphorsäureträgers zu. Die Leber, als Phosphorylierungsorgan des Vitamins B2, und die Niere, als Ausscheidungsorgan und als gleichzeitig vor Verarmung an phosphoryliertem B2 den Organismus schützendem Organ, spielen im Lactoflavinstoffwechsel eine wesentliche und vom klinischen Standpunkt aus nicht zu unterschätzende Rolle.
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de Preux, R. Die Rolle der Leber und der Nieren im Lactoflavinstoffwechsel. Z. Ges. Exp. Med. 107, 12–22 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02618816
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