Zusammenfassung
Vor 25 bis 30 Jahren wurde an einigen Standorten in der ČSSR die Rinde von 25 bis 30 Jahre alten Fichten mit besonderen Geräten zum Schutz vor dem Schälen durch das Wild verwundet. Die Fichten bildeten durch den Austritt und die Oxydation von Harz an der Stammoberfläche einen eigenen chemisch-mechanischen Schutz.
Bei Durchforstungen konnten keine Unterschiede zwischen verwundeten und nichtverwundeten Fichten hinsichtlich des Befalles durch holzzerstörende Pilze oder durch Insekten festgestellt werden. Es sollte nun ermittelt werden, ob sich die Qualität des Holzes geändert hatte.
Zu diesem Zweck wurden aus den erwähnten Beständen verwundete und nichtverwundete Probestämme entnommen. Nach den gültigen tschechischen Normen wurde geprüft, ob Unterschiede in den mechanisch-physikalischen Eigenschaften zwischen den verwundeten und den nichtverwundeten Fichten auftraten.
Nach den Ergebnissen der Signifikanzprüfung kann bei 95% Sicherheitsniveau ausgesagt werden, daß die mechanisch-physikalishchen Eigenschaften des Holzes der verwundeten und der nichtverwundeten Fichten sich nicht voneinander unterscheiden und den mitteleuropäischen Verhältnissen entsprechen. Ebenso konnte nachgewiesen werden, daß die Rindenverwundung der Fichten praktisch keine nachteilige Wirkung auf das in der Zellstoff- und Papierindustrie verwendete Holz ausübt, da sie im Holz selbst keine erhöhte Harzbildung hervorruft.
Summary
25 to 30 years ago on various sites of the ČSSR the bark of 25 to 30 years old spruces was ripped with special tools to protect the trees from barking damage caused by game. By reason of the exudation and oxidation of resin, the trees formed a specific chemo-mechanical protection on the stem surface.
Selective thinning showed no difference between ripped and non-ripped spruces as to the wood-destroying attacks by fungi and insects. It now had to be investigated whether the quality of their wood had changed.
For this purpose samples were taken from ripped and nonripped trees. According to the valid Czeck standards the differences of the mechano-physical properties between ripped and nonripped stems were investigated.
With a level of significance of 95%, the results of the investigation showed no difference in the mechano-physical properties of the wood between ripped and non-ripped spruce stems, yet an equivalence with central European conditions. Equally, it could be proved that the bark rippings of the spruces had no negative effect on the wood for the pulp and paper industries, since no increased resin formation was caused in the wood itself.
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Fanta, B., Kučera, B. Der Schutz von Fichten gegen Schälen durch Rotwild und der Einfluß der Schutzmaßnahmen auf die Güte des Stammholzes. Holz als Roh-und Werkstoff 25, 209–217 (1967). https://doi.org/10.1007/BF02615754
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