Zusammenfassung
In unseren Kaninchenversuchen nahm der Fibrinogengehalt des Blutes auf Carmin zu, nach längeren Carmingaben erfolgte jedoch eine Abnahme. Es ist wahrscheinlich, daß diese Änderung des Fibrinogengehaltes durch die Wirkung des Carmins auf die Reticuloendothelzellen hervorgerufen wird, und zwar durch eine anfängliche Reizung und nachträgliche Lähmung. Als früher ausschließlich die Leber, später von anderen auch die Milz und das Knochenmark als Stellen der Fibrinogenbildung angesprochen wurden, wurde das reticuloendotheliale System, welches diese 3 Organe in einzelnen Lebensvorgängen gewissermaßen zu einem Organ verbindet, außer acht gelassen. Unsere Carminversuche sprechen jedoch dafür, daß in erster Linie das in diesen Organen enthaltene reticuloendotheliale System eine Rolle in der Fibrinogenbildung spielt, und dadurch wird auch verständlich, daß sowohl bei diffusen Leberkrankheiten wie nach Milzexstirpation oder auch bei Prozessen mit schwerer Knochenmarksläsion eine Fibrinogenabnahme beobachtet werden kann.
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Leszler, A., Pauliczky, L. Untersuchungen über die Rolle des reticuloendothelialen Systems in der Fibrinogenbildung. Z. Ges. Exp. Med. 91, 86–90 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02611935
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