Zusammenfassung
1. Mit Hilfe thermoelektrischer Temperaturmessung und gleichzeitiger Verzeichnung des mittleren arteriellen Blutdruckes am Kaninchen ließ sich nachweisen, daß die Gehirngefäße einen Vasoconstrictorentonus besitzen. Die konstriktorischen Fasern verlaufen, wenigstens zum Teil, im Halssympathicus.
2. Von den pressoreceptorischen Kreislaufnerven aus werden die Gehirngefäße dauernd in erweiterndem Sinne beeinflußt: Bei ihrer Ausschaltung kommt es zu einer deutlichen aktiven Verengerung, bei ihrer Reizung zu einer allerdings nur geringen aktiven Erweiterung der Hirngefäße.
3. Bei Abkühlung verengern sich die Gehirngefäße sehr stark und reagieren dann auf keine Nerveneinflüsse mehr. Die negativen Befunde früherer Untersucher sind vielleicht darauf zurückzuführen, daß die Versuchstiere zu stark abgekühlt waren.
Literaturverzeichnis
Die Untersuchungen wurden mit Mitteln derWilliam G. Kerckhoff-Stiftung angestellt, wofür auch an dieser Stelle Herrn Prof.Groedel verbindlichst gedankt sei. Vorläufige Mitteilung: Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch.6, 97 (1933).
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Ein dauerndes Liegenlassen des Thermoelements ist leider nicht möglich.
Näheres siehe I. Mitteilung, S. 555.
Aus diesem Grunde wurden die in Mitteilung I beschriebenen Versuche in normaler, hockender Stellung vorgenommen.
Siehe Abb. I in Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch.6, 98 (1933).
Siehe Abb. 1 in Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch.6, 98 (1933).
Siehe Abb. 2 in Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch.6, 98 (1933).
Vgl.Eb. Koch: Die reflektorische Selbststeuerung des Kreislaufes, S. 111. Dresden 1931.
Siehe Abb. 3 in Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch.6, 99 (1933).
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Westenrijk, N. Untersuchungen über die Wechselbeziehungen der einzelnen Kreislaufgebiete. Z. Ges. Exp. Med. 93, 1–6 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02611854
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