Zusammenfassung
1. Es wird über einige klinisch und interferometrisch sorgfältig untersuchte kranke Kinder berichtet, deren interferometrische Befunde sich durch pathologische Erniedrigungen einzelner Abbauwerte auszeichnen. Besonders bemerkenswert sind die Beobachtungen an 2 Kindern mit erheblichen Störungen der genitalen Entwicklung. Bei einem „Zwitter“ fand sich eine isolierte Erniedrigung des Ovarwertes, bei einem Mädchen mit Pubertas praecox war der Abbau von Hypophyse, Schilddrüse, Thymus und Ovar deutlich vermindert. Diese nachweislich reproduzierbaren Befunde dürfen zu einer weiteren Erforschung dieser Fragen ermutigen.
2. Eine Versendung der Blutproben über weitere Entfernungen nach auswärts kann die Genauigkeit der interferometrischen Messungen erheblich gefährden, wie entsprechende Kontrollversuche zeigen. Bei sorgfältiger Technik aber sind die interferometrischen Werte von ein und derselben Person unter gleichbleibenden Bedingungen innerhalb ziemlich enger Fehlergrenzen konstant. Man kann deshalb auffällige interferometrische Befunde durch eine Wiederholungsuntersuchung kontrollieren.
3. Die Anschauungen vonDurupt undSchlesinger über den „nichtfermentativen Anteil“ der interferometrischen Werte werden grundsätzlich bestätigt, und zwar durch vergleichende Messung von Serumproben, die einmal bei einer Temperatur von 37° und einmal bei einer solchen von 0° C mit den Organsubstraten reagierten. Die unterschiedliche Höhe der für die einzelnen Inkretorgane bekannten interferometrischen Normalwerte scheint in erster Linie durch deren „nichtfermentativen Anteil“ zu entstehen. Am Beispiel der Pubertas praecox wird gezeigt, daß auch am „nichtfermentativen Anteil“ pathologische Abweichungen vorkommen können. Deshalb empfiehlt es sich bei jeder interferometrischen Untersuchung, neben dem Abbau des bei 37° C bebrüteten Organognosts auch den zugehörigen „nichtfermentativen Anteil“ zu bestimmen.
Schrifttum
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Jochims, J. Interferometrie-Studien. Z. Ges. Exp. Med. 107, 518–528 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02611670
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