Zusammenfassung
Bei der Zählung der Thrombocyten herrscht auch heute noch eine große Unsicherheit. Bisher sind 61 Verfahren beschrieben worden. Zur Nachprüfung der Verfahren wurden einerseits Hautblut- und Venenblutverfahren, andererseits Plasmazählkammer-, Vollblutzählkammer- mit und ohne Hämolyse und außerdem Ausstrichverfahren unterschieden. In diesen Grundriß lassen sich nahezu alle Verfahren einordnen.
Hautblut- und Venenblutverfahren haben dasselbe zahlenmäßige Ergebnis.
Die Plasmaverfahren sind unbrauchbar, weil die Thrombocyten in ungleicher Menge zum größeren Teil in Plasma angereichert werden und zum kleineren Teil von den sich absetzenden Erythrocyten mitgerissen werden.
Bei dem Vollblutzählkammerverfahren mit Hämolyse ist bei der Zählung das Gesichtsfeld angefüllt mit zahlreichen punkt- und fadenförmigen Bruchstücken der aufgelösten roten Blutkörperchen, die eine Unterscheidung von Plättchen unmöglich machen. Bei dem Vollblutzählkammerverfahren ohne Hämolyse wird ein Teil der Plättchen durch die Fixierlösung zerstört. Andererseits ist die Zählung deutlich abhängig von der Lipämie des Blutes.
Auf Grund unserer Untersuchungen erhält man bei dem Ausstrich nachFonio oder bei dem gewöhnlichen Blutausstrich (nach Vorschlag von Dr.Sack) Ergebnisse, die als richtig innerhalb der Fehlergrenze anzusehen sind.
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Meister, E. Über die Zählung der Thrombocyten. Z. Ges. Exp. Med. 108, 742–756 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02611354
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