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Die Wirkung hoher Temperaturen auf die zentrale Regulierung der Atmung

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

1. Die Versuche sollten zeigen, welches der Atemzentren auf die Erhöhung der Bluttemperatur reagiert; diese Reaktion ist für Hunde bezeichnend und bewirkt das bekannte Keuchen dieser Tiere, das im Dienste der Wärmeregulierung steht. Bei den Versuchen zeigte sich, daß die einzelnen Atemzentren gegen die Wärmeeinwirkung verschieden starke Empfindlichkeit aufweisen: durch die Wärmelähmung wird zuerst das Brückenzentrum, dann das pontobulbäre Hemmungszentrum und zuletzt das medulläre Atemzentrum befallen. Durch die Erzeugung hoher Körpertemperaturen konnte bestätigt und erhärtet werden, daß die Atembewegungen nicht durch ein Zentrum, sondern durch mehrere Zentren reguliert werden.

2. Das medulläre Atemzentrum reagiert auf die Erhöhung der Bluttemperatur ebenso wenig wie auf die Änderung des Blutchemismus. Das Brückenzentrum ist gegen den Wärmeeinfluß bedeutend empfindlicher, doch kann es das für Hunde charakteristische Keuchen nicht auslösen. Dieses geht vom Zwischenhirn aus, das Wärmeeinflüssen gegenüber am empfindlichsten erscheint.

3. Das Zwischenhirn spielt bei den Atembewegungen noch eine weitere Rolle: von hier geht die reflektorische Änderung der Atmung aus, die auf Schmerz- bzw. Wärmereize von der Haut, den Schleimhäuten oder den Hirnhäuten aus hervorgerufen werden kann.

4. Bei der zentralen Regulierung der Atmung spielt auch die Hirnrinde eine Rolle: sie hemmt die Erregung des Zwischenhirns, die durch die erhöhte Bluttemperatur oder durch die erwähnten peripherischen Reize ausgelöst worden ist.

5. Periodisches Atmen kann auch dann zustande kommen, wenn die höheren Atemzentren durch Wärmelähmung ausgeschaltet worden sind. WieMansfeld undTyukody fernerMansfeld undHámori an der Hand ihrer Durchtrennungsversuche nachweisen konnten, setzt nämlich dann ein Kampf zwischen dem pontobulbären Hemmungszentrum und dem medullären Atemzentrum ein. Eines der Zentren, nämlich das medulläre Zentrum, ist nicht imstande, periodisches Atmen hervorzurufen: auf die Einwirkung hoher Temperaturen geht es zugrunde, ohne daß die automatische Funktion unterbrochen worden wäre.

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Schrifttum

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Hámori, A. Die Wirkung hoher Temperaturen auf die zentrale Regulierung der Atmung. Z. Ges. Exp. Med. 108, 676–694 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02611348

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