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Vergleichend pharmakologische Untersuchungen über die Basisnarkotica Avertin, Pernocton, Rectidon, Eunarcon und Evipan

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

4. Zusammenfassung

Die Basisnarkotica Avertin, Pernocton, Rectidon, Eunarcon und Evipan werden an Amphibienlarven, weißen Mäußen und Kaninchen vergleichend-pharmakologisch untersucht.

An Amphibienlarven (Larven des Feuersalamanders) werden die lähmenden (= narkotischen) Schwellenkonzentrationen, die Zeit bis zum Eintritt der Narkose, die Zeit bis zur Erholung, ferner die tödlichen Schwellenkonzentrationen, die Zeit bis zum Eintritt des Todes und als Quotient der tödlichen und narkotischen Schwellenwerte die relativen therapeutischen Breiten der 5 Basisnarkotica bestimmt (Tabelle 1).

An weißen Mäusen werden bei subcutaner und bei intravenöser Ein spritzung die Dos. effic., die Dos. narcot. min., für die Dos. narcot. min. auch die Zeit bis zum Wirkungseintritt und die Dauer der Wirkung, ferner die Dos. let. min. einschließlich der Zeit bis zum Eintritt des Todes bestimmt und als Quotient der Dos. let. min. und der Dos. narc. min. die relativen therapeutischen Breiten der 5 Basisnarkotica errechnet (Tabelle 2).

An Kaninchen werden, bei ausschließlich intravenöser Einspritzung, die Dos. let. min. bei einmaliger Gabe und die Verträglichkeit nach Zufuhr einer subletalen Vordosis durch die Ermittlung der in 10-Min.-Abständen bis zum Tod der Tiere möglichen Nachdosen von verschiedener Größe festgestellt (Tabelle 3).

Hinsichtlich der Toxizität und der relativen therapeutischen Breite haben sich für die 5 Basisnarkotica bei den verschiedenen Tierarten, besonders bei Kaltblüterlarven einerseits und warmblütigen Tieren andererseits, recht unterschiedliche Werte ergeben. Die Gründe hierfür werden besprochen.

Für das Kaninchen ordnen sich die 5 Basisnarkotica nach den minimal tödlichen Dosen mit zunehmender Toxizität in der Reihe: Avertin, Pernocton, Evipan, Rectidon, Eunarcon, hinsichtlich der Verträglichkeit gegenüber wiederholten i.v. Gaben (Vor- und Nachdosen) aber mit abnehmender Verträglichkeit in der Reihe: Evipan, Eunarcon, Avertin, Rectidon, Pernocton.

Am besten werden vertragen Evipan und Eunarcon, deren Wirkung auch nach hohen Dosen infolge des schnellen Abbaues im Organismus rasch abklingt und eine auffallend geringe Beeinträchtigung der Atmung zur Folge hat. Avertin, das die Atmung ebenfalls nur mäßig beeinträchtigt, wird in wiederholten Gaben von Kaninchen weniger gut vertragen als Evipan und Eunarcon. Am schlechtesten werden von den 5 Basisnarkotica bei wiederholter Zufuhr Rectidon und besonders Pernocton vertragen, die beide verzögerten Wirkungseintritt, starke Atemschädigung und andere unangenehme Nebenwirkungen und eine besonders lange Wirkungsdauer hervorrufen sowie eine geringere therapeutische Breite als die übrigen 3 Basisnarkotica, insbesondere als Evipan und Eunarcon aufweisen.

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Geßner, O., Müller, F. Vergleichend pharmakologische Untersuchungen über die Basisnarkotica Avertin, Pernocton, Rectidon, Eunarcon und Evipan. Z. Ges. Exp. Med. 107, 812–824 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02611226

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