Zusammenfassung
1. Nach dem Schrifttum und nach eigenen Versuchen ist der Ablauf einer Harnaciditätskurve nach Belastung mit einer Probemahlzeit bei Nierengesunden weitgehend unabhängig von der Leistung der Niere. Bei intakten Nieren ist eines der wichtigsten Regelungsorgane der Säureausscheidung im Harn derMagen. Es ist deshalb angängig, bei Ausschaltung von Störfaktoren, aus demVerlauf der Harnaciditätskurve mit auf denZustand der Magenfunktionen zu schließen.
2. Der Verlauf einer Harnaciditätskurve ist unter bestimmten Bedingungen abhängig von derArt der gewählten Belastungsmahlzeit. Eine calorienreiche Mahlzeit ebenso wie eine Mahlzeit, die dieKautätigkeit kräftig beansprucht, führen zu einer erhöhten Alkaliflut im Harn.
3. ReineKohlehydrate (Traubenzucker) führen im Gegensatz zuFett undEiweiß zu einer relativen Säuerung des Harns.
4. Die Zuführung vonKochsalz im Probetrunk hat keinen Einfluß auf die Acidität des Harns, sondern lediglich auf die Harnausscheidung, indem diese zuerst vermindert und dann vermehrt ist.
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Fasching, H. Das Verhalten von Harnkonstanten des gesunden und kranken Menschen nach Belastung mit einer Probemahlzeit und deren Einzelbestandteilen. Z. Ges. Exp. Med. 107, 603–621 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02611211
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