Zusammenfassung
Es wurden die Gehirne von 6 Menschen, 24 Hunden und 11 Kaninchen auf ihren Jodgehalt in Großhirn, Kleinhirn, Thalamus, Zwischenhirn, Medulla oblongata und Hypophyse nach derFellenbergschen Methode analysiert. Es ergab sich:
-
1.
Nächst der Hypophyse zeichnete sich inallen Versuchen das Tuber cinereum durch einen, das normale Jodniveau des Gehirns wesentlich überragenden Jodgehalt aus. Beim normalen Menschen ist das Tuber cinereum etwa um das Doppelte jodreicher als das Großhirn, um das Dreifache jodreicher als das Kleinhirn.
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2.
Nach peroraler oder intravenöser Verabreichung von Schilddrüsenjod erfolgt eine mäßige Jodanreicherung im Zwischenhirn. Es sieht dies zwar wie einebesondere Selektivität dem Thyroxinjod gegenüber aus; aber bei Vergleich der unter Thyroxinmedikation erzielten Jodwerte im Tuber cinereum mit dem Jodgehalt der Hypophyse tritt die Jodselektivität des Zwischenhirns gegenüber der der Hirnanhangsdrüse stark in den Hintergrund. Es liegt der Schluß nahe, daß es sich bei der Jodanreicherung im Tuber cinereum um sekundäre Auswirkungen der thyreogenen Hypophysenjodierung handelt.
Literaturverzeichnis
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Sturm, A., Schneeberg, R. Beiträge zur Kenntnis des Jodstoffwechsels. Z. Ges. Exp. Med. 86, 665–674 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02611158
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