Zur Spaltung von Peptiden durch menschliche Serumenzyme

Zusammenfassung

1. Eine Spaltung von racemischem Leucylglycin von über 50% konnte weder durch Normalseren noch durch Krebsseren erhalten werden.

2. Bei den Untersuchungen über die Hydrolyse von d,l-Leucylglycylglycin ergab sich, daß einige Carcinomseren nach längerer Versuchszeit Spaltungswerte bis zu 70% aufwiesen. Auch einige nicht carcinomatöse Seren hydrolysierten dieses Tripeptid zu mehr als 50%. Es konnte gezeigt werden, daß derartige Hydrolysewerte nicht für die Spaltung der d-Komponente des Tripeptids beweisend sind.

3. Bei Verwendung von d-Leucylglycylglycin als Substrat der Serumenzyme ergab sich, daß 5 von 20 Carcinomseren Hydrolysen dieses Tripeptids in einer Höhe aufwiesen, die einwandfrei auf eine Spaltung des d-Anteils schließen läßt. Es ist wahrscheinlich, daß auch einige nicht carcinomatöse Seren das d-Tripeptid in geringem Umfange hydrolysieren. Diese Werte können jedoch unter unseren Versuchsbedingungen mit der Titrationsmethode nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Die Angaben anderer Autoren, daß keine Unterschiede im Auftreten von d-Peptidasen bei carcinomatösen und nichtcarcinomatösen Seren vorhanden sind, können wir nicht bestätigen. Die Brauchbarkeit des Verfahrens zur Krebsdiagnose aus dem Serum ist bei Anwendung der Titrationsmethode gering, da nur ein kleiner Teil der Carcinomseren sicher positive Ergebnisse liefert.