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Tierexperimentelles über die Beeinflussung der Gesamtzirkulation durch die Abschaltung verschiedener Kreislaufteilgebiete

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

An äthernarkotisierten Katzen wurden Abschaltungen verschiedener Stromgebiete vorgenommen; die Abbindung eines größeren arteriellen Gefäßbezirkes (Milzgefäße, Femoralgefäße, Aorta abdominalis oberhalb der Aa. iliacae bzw. oberhalb der Aa. renales, Arteria hepatica) bewirkt stets einen Blutdruckanstieg, der allmählich wieder abklingt, sowie eine Verringerung des Schlag- und Minutenvolumens. Die Abschaltung eines größeren venösen Stromgebietes (Vena cava inf., Vena portae) verursacht eine Blutdrucksenkung sowie eine Verkleinerung des Schlag- und Minutenvolumens. Die Verbindung der Vena portae mit der Vena cava inferior (Eck-Fistel) bedingt eine mächtige Blutdrucksenkung sowie eine Abnahme des Schlag- und Minutenvolumens (trotzdem hier keine Gefäßabschaltung statthat, verringert sich doch das Blutangebot an das rechte Herz, da das Portalblut in der nun übermäßig gefüllten Vena cava inferior einen Strömungswiderstand findet).

Die auf Adrenalin erfolgende Blutdruckerhöhung ist sowohl bei einer Abbindung arterieller wie auch venöser Stromgebiete geringer, als bei unbehinderter Zirkulation. Bei bestehenderEck-Fistel kommt auf Adrenalin eine annähernd gleichgroße Blutdruckerhöhung zustande wie bei normalen Kreislaufbedingungen (die sonst beiEck-Fistel auftretende Stauung in der Vena cava inferior wird durch die im großen Splanchnicusgebiet bewirkte Adrenalinverengerung und -strombeschleunigung hintangehalten). Die Abbindung der Arteria hepatica schränkt die unter der Adrenalinwirkung zustandekommende Blutdruckerhöhung erheblich ein (Bedeutung des von der Leberarterie versorgten Gefäßgebietes für die Adrenalinwirkung) und verhindert eine Zunahme des Schlagund Minutenvolumens. Auch bei abgebundener Aorta abdominalis oberhalb der Arteriae renales bleibt auf Adrenalin eine Vergrößerung des Schlag- und Minutenvolumens aus (Ausfall eines Großteils des splanchnischen Gefäßgebietes für die Adrenalinreaktion und Einschränkung der zirkulierenden Blutmenge). Während bei abgebundenen Milz- und Femoralgefäßen, bei abgebundener Aorta oberhalb der Aa. iliacae und auch bei abgebundener Vena portae die unter der Adrenalinwirkung eintretende Vergrößerung des Schlag- und Minutenvolumens geringer ist, als bei unbehinderter Zirkulation, ruft die Adrenalinverabreichung bei abgebundener Vena cava inferior eine über das unter normalen Kreislaufbedingungen sich einstellende Maß hinausgehende Vergrößerung des Schlag- und Minutenvolumens hervor; hier wird die vom Cavagebiet aus erfolgende Rückstauung des Blutes durch die Adrenalinwirkung noch verstärkt, so daß ein großer Teil des Blutes seinen Weg durch das dem Abfluß freistehende Splanchnicusgebiet nimmt und unter dem Einfluß des Adrenalins eine Strömungsbeschleunigung erfährt.

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  1. Rothberger, C. J.: Pflügers Arch.118, 353 (1907).

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Kisch, F. Tierexperimentelles über die Beeinflussung der Gesamtzirkulation durch die Abschaltung verschiedener Kreislaufteilgebiete. Z. Ges. Exp. Med. 67, 399–419 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02610894

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