Über die Wirkung der Eigenblutinjektion auf den Gasstoffwechsel bei Ernährungsstörungen

Zusammenfassung

1. Unsere Untersuchungen über das Verhalten des Gasstoffwechsels nach der Eigenblutbehandlung zeigten, daß starkunterernährte Individuenauf die intramuskuläre Injektion großer Mengen Eigenblut im allgemeinenebenso reagieren wie Gesunde und Leichtkranke der verschiedensten Art: am 1. Tage erfährt der Stoffwechsel überhaupt keine wesentliche Änderung, am 2. und 3. Tage pflegt eine mäßige Herabsetzung des Grundumsatzes nachzufolgen.

2. Die früher von unsbei Ca-Kranken festgestellte erheblicheSteigerung des Stoffwechsels nach Eigenblutinjektion und nach der Injektion von menschlichem Fremdblut ist demnachnicht alsFolge der Ernährungsstörung, sondern alsFolge der carcinomatösen Erkrankung zu deuten.

3. Für dieDiagnostik ist dieser Unterschied in der Reaktionsweise gegenüber Eigenblut jedoch nur mit Vorsicht zu verwenden, da vorübergehendeSteigerungen des Stoffwechsels (namentlich bei wiederholten Untersuchungen) durch verschiedene äußere Einwirkungen ausgelöst werden können und da auch die Vorbehandlung mit umstimmend wirkenden Substanzen (so z. B. auch mit Tuberkulin) die Reaktivität verändert.

4. Eine kurzeinitiale Steigerung nach der Eigenblutinjektion (mit nachfolgender Hemmung) wurde gelegentlich auch bei schwerer, in raschem Fortschreiten begriffener chronischertuberkulöser Lungenphthise beobachtet.