Schlußfolgerungen
1. Bei der Hyperthyreoidisation eines Hundes mit großen Dosen getrockneter Schilddrüse wird die Hauptmasse des Jods im Laufe der ersten 24 Stunden nach der Fütterung ausgeschieden; im Laufe der zweiten 24 Stunden dauert die Ausscheidung des Jods noch in bedeutendem Maße fort; vom 3. und besonders 4. Tage an wird das ausgeschiedene Jodquantum unbedeutend. Ein geringes Jodquantum im Harn, welches die Norm überstieg, konnten wir sogar am 7. Tage nach der Drüsenfütterung nachweisen.
2. Das Jod erscheint im Harn und in der Galle gleichzeitig im Laufe der zweiten halben Stunde nach der Drüsenfütterung. Die Jodkonzentration vergrößert sich im Harn und in der Galle anfangs langsam, dann aber von der 6. Stunde an immer schneller und erreicht das Maximum im Harn in der 12.–16., in der Galle in der 15.–17. Stunde; danach beginnt die Jodkonzentration im Harn und in der Galle zuerst schnell und später immer langsamer und langsamer zu sinken.
3. Die Vergrößerung oder Verringerung der Jodkonzentration im Harn und in der Galle verläuft meistenteils parallel.
4. Das mit der Galle ausgeschiedene Jodquantum ist im Verhältnis zu der mit dem Harn ausgeschiedenen Jodmenge unbedeutend.
5. Bei der Schilddrüsenfütterung geht ein gewisser und ziemlich bedeutender Teil unresorbiert durch den Verdauungskanal und wird mit dem Kot ausgeschieden.
6. Die Absonderung von Salzen, speziell Jodsalzen, ist eine Funktion der normalen Niere; bei Hydronephrose verliert die Niere die Fähigkeit Salze zu konzentrieren.
7. Das aus dem Organismus mit dem Harn ausgeschiedene Jod enthält kein bedeutendes Quantum Jodverbindungen, die zu einer Metamorphose von Axolotl verhelfen könnten; in Blasengalle dagegen, die bei Abbindungen des D. choledochus gewonnen wird, läßt sich ein zur Metamorphose der Axolotln genügendes Quantum des aktiven Schilddrüsenstoffes nachweisen.
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Vorgetragen auf dem IV. Kongreß der Physiologen der UdSSR. Charkow, Mai 1930.
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Asimoff, G., Estrin, E. Über das Schicksal des Schilddrüsenhormons im Organismus hyperthyreoidisierter Tiere. Z. Ges. Exp. Med. 76, 380–398 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02610660
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