Zusammenfassung
1. Die vonEmbden angegebene gravimetrische Bestimmungsmethode für kleine Phosphorsäuremengen wird in geeigneter Weise auf das Blut übertragen. Es wird auf die größere Genauigkeit der Methode bei Bestimmungen des anorganischen Phosphor im Vollblut und in den Blutkörperchen gegenüber dem nephelometrischen Mikroverfahren bingewiesen.
2. Als normale Phosphorkonzentration im Vollblut ergaben sich 3,2–4,6 mg-%, in den Blutkörperchen 2,9–5,0 mg-%. Der P-Anteil an der Anionensumme der Blutkörperchen beträgt demnach im Mittel 0,2 Milliäquivalente.
3. Adrenalin bewirkt beim Gesunden eine Erhöhung der P-Konzentration im Blut um 0,6–1,2 mg-%, während Insulin keine Veränderung auslöst. Dagegen wird beim Diabetiker der anorganische Phosphor durch Insulin sowohl im nüchternen Zustand wie nach Kohlenhydratzufuhr gesenkt (0,7–1,5 mg-%), während nach Eiweißzufuhr die gleiche Konzentration wie im nüchternen Zustand angetroffen wurde. Die in Frage kommenden Erklärungsmöglichkeiten werden des Näheren besprochen.
4. In mit Bicarbonat versetzten Blutproben wurde in Bestätigung der Befunde vonLawaczeck ein Übertritt von anorganischem Phosphor (0,8–1,7 mg-%) in lockere organische Bindung beobachtet.
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Seidel, H. Der anorganische Phosphor im menschlichen Vollblut und in den Blutkörperchen. Die Überführung von anorganischem Blutphosphor in lockere organische Bindung in vitro. Z. Ges. Exp. Med. 57, 698–708 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02610261
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