Zusammenfassung
1. Bei mit Chloroform narkotisierten Hunden führt intravenöse Adrenalininjektion (0,5–1,0 ccm) nach kurzdauernder Beschleunigung des Herzkammerrhythmus zu Herzflimmern mit darauffolgendem Stillstand der beiden Ventrikel, während die Vorhöfe noch einige Zeit fortschlagen. Bei der Katze dagegen kommt es zu einer mit Erhöhung des Blutdruckes einhergehenden Beschleunigung des Herzrhythmus, aber zu keiner Lähmung der Herzkammern.
2. Steigerung des Vagustonus (durch a) vorhergehende Morphiuminjektion b) durch Injektion von 0,01–0,02 g Morphium + intravenöse CaCl2-Einführung c) Durchtrennung des Rückenmarks unterhalb der Medulla oblongata) schützt die Herzkammern vor Adrenalinlähmung in der Chloroformnarkose.
3. Bei Katzen kommt es zu keiner Lähmung der Herzkammern, weil sie keinen chemischen Tonus des Vaguszentrums haben und ihre Ventrikelmuskulatur daher eine etwas andere Reaktionsweise hat.
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Smirnow, A. J. u.W. F. Schirokij: Zeitschr. f. d. ges. exp. Med.55, H. 1/2, 1927.
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Vortrag gehalten am 10. I. 1927 in der Russischen chirurgischen Gesellschaft in Moskau.
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Smirnow, A.J. Über den Tonus des Zentrums des n. vagi.. Z. Ges. Exp. Med. 57, 554–558 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02610251
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