Skip to main content
Log in

Zur Frage der „Thermoresistenz“ der Erythrocyten und dessen Schwankungen bei Sonnenbädern

  • Published:
Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

1. Es wird empfohlen bei Untersuchungen, die genaue Kenntnis der Temperatur des Objektes erfordern, dem heizbaren Objekttisch einen Apparat beizufügen, der die exakte Feststellung der Temperatur des eigentlichen Präparates erlaubt, da die letzte öfters wesentlich von den Werten, die das Thermometer des Thermotisches angibt, abweichen kann. Zu diesem Zweck wird eine einfache und exakte Konstruktion vorgeschlagen, die auf dem Prinzip des thermoelektrischen Paares aufgebaut ist.

2. Diese Apparatur sollte bei verschiedensten biologischen Untersuchungen Anwendung finden — wie z. B. die der physikalisch-chemischen Wärmewirkung (Kolloide), des Temperatureinflusses auf lebende Zellen, Gewebe oder ganze Organismen (thermophile Bakterien) u. a. m.

3. Die Erythrocyten des Menschen zeigen eine von Fall zu Fall verschiedene Resistenz gegenüber dem Wärmefaktor, die eine deutliche Abhängigkeit von äußeren (z. B. Sonnenbestrahlung und inneren Erkrankung) Einflüssen zeigen, die anscheinend gewisser Gesetzmäßigkeit unterworfen ist.

4. In einigen Fällen werden die Gewebe des menschlichen Körpers, somit also auch das Blut in den Capillargefäßen dieser Gewebe, weit höher als auf 37° durchwärmt, so daß nach Angaben vonSonne (siehe 1, 2 und 6) auf eine Tiefe von 1/2 cm unter dem Hautniveau Temperaturen von 48° erreicht werden können, also solche, die bereits über der Grenze sich befinden, wo (allerdings nach Versuchen in vitro) bei manchen Personen eine vollständige Hämolyse stattfinden würde. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer derartigen Übererwärmung des Körpers, daß die Temperatur des Blutes die Grenzen des Thermoresistenzmaximums übersteigt. Bezüglich der Sonnenbäder ist eine solche Übererwärmung unter allen Umständen als unzulässig zu betrachten.

5. Es dürfte als wünschenswert erscheinen, das Verhalten der Thermoresistenz im Zusammenhang mit anderen eine Übererwärmung des Körpers hervorrufenden Einwirkungen der Umwelt, z. B. verschiedenen gewerblichen Einflüssen, zu studieren.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literaturverzeichnis

  1. Egoroff: Über die Heliohämoylse. Z. klin. Med.101, H. 3/4 (1926) (siehe da Literatur).

    Google Scholar 

  2. Egoroff: Über einige Veränderungen im Blute bei Sonnenbädern im Zusammenhang mit deren Dosierung. Phiskultura w. nautschno-praktitscheskom Oswetschenii.1928, Nr 1 (N 5).

  3. Lichtenstein undTerwen: Blutmauserung. Dtsch. Arch. klin. Med.149 (1925).

  4. Wagner: J. exper. Biol. u. Med.1926, Nr 3 (russ.).

  5. Piontkowsky: Hämolytische Wirkung der Sonne. Phisioterapia1927, Nr 2/3 (russ.).

  6. Sonne: Strahlenther.20 (1925).

  7. Ssorkin: Kurortn. Dělo (russ.)1927. Nr 8.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Konstruktion einer neuen Apparatur (Dr.Egoroff und Inj.Boiko).

Mitgeteilt mit Demonstration der Apparatur in der Sitzung der Therapeutischen Gesellschaft. Moskau, den 16. März 1927.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Egoroff, A. Zur Frage der „Thermoresistenz“ der Erythrocyten und dessen Schwankungen bei Sonnenbädern. Z. Ges. Exp. Med. 64, 506–515 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02609895

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02609895

Navigation