Der Einfluß verschiedener Salze auf die Retraktion des Blutgerinnsels

Zusammenfassung

Durch Zusatz von CaCl₂ in der Mindestkonzentration von ungefähr 60 mg-% Ba, von SrCl₂ in der Mindestkonzentration von 25 mg-% Sr. von CaCl₂ in der Mindestkonzentration von 25 mg-% Ca zum Blut kann außer der schon bekannten Gerinnungsverzögerung auch eine Verzögerung undHerabsetzung oder gänzliche Hemmung der Retraktion des Gerinnsels erzeugt werden, durch MgCl₂ in der Mindestkonzentration von 20 mg-% Mg neben der Gerinnungsverzögerung eineRetraktionsförderung bei verspätetem Beginn derselben. Die Retraktionsförderung durch Mg geht auch im Thrombopenieblut vor sich, dürfte also zum Teil nicht auf eine Beeinflussung der Plättchen zurückzuführen sein. Es ist wahrscheinlich, daß die bei Hyperparathyreoidismus vonCollip beobachtete Unmöglichkeit, Serum abzuzentrifugieren, auf die dabei bestehende Hypercalcämie als Ursache zurückgeht.

Es ist bekannt, daß oft Unstimmigkeiten zwischen Plättchenzahl und Retraktibilität bestehen, sowohl in dem Sinne, daß bei genügender Plättchenzahl die Retraktion ausbleibt, als daß bei verhältnismäßig geringer Zahl doch noch Retraktion eintritt. Bisher wurde der Grund hierfür nur in wechselnder Funktionstüchtigkeit der Plättchen gesucht (Glanzmann u. a.). Die eben berichteten Versuche sind ein Fingerzeig dafür, daß es angezeigt wäre, nach Faktoren zu forschen, die auf dem Umweg über die Funktionshemmung bzw. -förderung der normalen Plättchen oder aber unabhängig von diesen die Retraktibilität zu beeinflussen imstande wären.