Zusammenfassung
Das Curare ist kein für den Kreislauf des Säugetieres gleichgültiges Gift. Es führt, wie die mikroskopische Beobachtung des Splanchnicusgebietes am Kaninchen ergibt, in den zur Aufhebung der Motilität notwendigen Dosen zu einer Lähmung der terminalen Strombahn (kleinste Arterien, Capillaren und kleinste Venen). Weder durch reflektorische oder direkte Reizung des Vasomotorenzentrums, noch durch periphere Splanchnicusreizung, noch durch örtliche Anwendung von Adrenalin ist dann eine Reaktion der terminalen Strombahn mehr zu erzielen. Als Angriffspunkt des Curare kommen deshalb die Nerven-endigungen in Betracht. Nach einer vorübergehend gesteigerten Erregbarkeit der vorgeschalteten Arterien greift mit fortschreitender Curare-wirkung die Lähmung herzwärts auf die Arterien über.
Literaturverzeichnis
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Von Herrn GeheimratHering in dankenswerter Weise überlassen.
Vgl.Tillie, J.: Arch. f. exper. Path.27, 23 (1890).
Vgl. I. Mitt. 507.
Da die Stase erst bei der Wiedereröffnung der Arterien eintritt, kann sie nicht die Ursache einer Verengerung der vorgeschalteten Arterien sein, wieJ. Tannenberg [Frankf. Z. Path.31, 291 (1925)] glaubt.
Grützner, P. undR. Heidenhain: Pflügers Arch.16, 54 (1878).
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A. Dietrich undM. Nordmann: Krankheitsforschung6, 222 (1928).
I. Mitt. 522.
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Koch, E., Nordmann, M. Mikroskopische Beobachtungen am Kreislaufe des Säugetieres mit gleichzeitiger Verzeichnung des Blutdruckes. Z. Ges. Exp. Med. 64, 75–80 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02609857
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