Über Cholesterin-Bilanz und Cholesterin-Ansatz

Zusammenfassung

Die negative Bilanz ist ein charakteristischer Befund des normalen Cholesterin-Stoffwechsels. Trotz negativer Bilanz findet sich beim wachsenden Säugling ein beträchtlicher Chol.-Ansatz. Aus diesem Verhalten von Bilanz und Ansatz läßt sich folgern,daß eine Chol.-Synthese im Organismus in großem Umfange stattfindet. Dem Ausfall der Bilanzversuche zufolge scheint das Nahrungschol. als solches nicht angesetzt, sondern unverändert wieder ausgeschieden zu werden, und daher für die Bildung der Gallensäuren nicht in Betracht zu kommen. Das Organcholesterin und die Gallensäuren sind als verschiedene Produkte der Zelltätigkeit aus dem gleichen Ausgangsmaterial (unverseifbare Begleitsubstanzen?) anzusehn.

Bei Autolyseversuchen an der Leber wurden keine Veränderungen des Chol.-Gehaltes beobachtet, ebensowenig ließen sich quantitative Veränderungen im Chol.-Gehalt des Eies während der Bebrütung bis zum Ausschlüpfen des Hühnchens nachweisen.

Bei perniziösen Anämien war die Chol.-Ausscheidung nicht erhöht. Bei genuiner und Amyloidnephrose steigt bei fettreicher Diät das Blutchol. an und die Bilanz wird stark positiv. Ein Einfluß der cholesterinreichen Diät auf die Lipoidurie konnte nicht festgestellt werden.