Zusammenfassung
Die Steighöhe in einem Osmometer, dessen Membran aus Kollodium besteht, hängt nicht allein von den Eiweißkörpern ab (Teilchenzahl + Donnankorrektur), sondern wird gleichzeitig durch die Donnandifferenz zwischen Serum und Kollodium bestimmt. Allgemein wird immer eine Wasserverschiebung zum Serum stattfinden, wenn bei negativ geladener Membran die Zahl der negativen, nicht dialysierenden Ladungen im Serum größer ist, als in der Membran. Der maximal mögliche Druckanstieg (wenn die Membran eine unendlich kleine negative Ladung trägt) beträgt das Doppelte des durch die Donnandifferenz zwischen Serum und Salzlösung bedingten Druckes.
Der durch die Eiweißkörper allein hervorgerufene Druck beträgt bei 7 % Eiweiß, 200 Undp H 7,9 ca. 20 cm Serum. Der mit der Kollodiumhülse gemessene Wert beträgt 35 cm Serum. Es führt also die Natur der Membran zu einer Druckerhöhung von ca. 15 cm Serum.
Der wirkliche osmotische Druck der Plasmaeiweißkörper ist demnach wesentlich niedriger, als der bei Benutzung von Kollodiummembranen gemessene Wert.
Literaturverzeichnis
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Nitschke, A. Über die Bedeutung der Membran bei der Messung des osmotischen Druckes der Plasmaeiweißkörper. Z. Ges. Exp. Med. 59, 298–302 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02608873
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