Nachweis des Vorkommens einer heterotopen partiellen Vorhoftachysystolie am Säugetierherzen

Zusammenfassung.

1. Am absterbenden Kaninchenherzen konnten im Verlaufe einer ca. 15 Min. dauernden Vorhoftachysystolie durch direkte Beobachtung sowie durch die gleichzeitige Aufnahme zweier Part.-Eg. das Auftreten von Anfällen noch höhergradiger heterotoper Tachysystolie festgestellt werden, die sich gelegentlich nur auf einen Teil des rechten Vorhofs beschränkten (partielle Vorhoftachysystolie), während gleichzeitig andere Teile des Vorhofes in langsamerem Rhythmus weiterschlugen.

2. Ein Vergleich der beiden während der partiellen Tachysystolie aufgenommenen Part.-Eg. zeigt, daß keinerlei gleichmäßige zeitliche Beziehung der Zacken der beiden Kurven zueinander festzustellen ist, die Tachysystolie sich vielmehr nur an der Kurve der sinusnähern Vorhofstelle zeigt, während die sinusfernere im früheren Rhythmus weiterschlägt. Hieraus kann auf eine vorübergehende Dissoziation der Tätigkeit der beiden zum Saitengalvanometer abgeleiteten Stellen voneinander geschlossen werden, die durch das plötzliche Tätigwerden einer neuen (frequenteren) Reizbildungsstelle in nächster Nähe der einen Partialelektrode bedingt ist.

3. Der Umstand, daß bei einer Entfernung der beiden Part.-El. von 12 mm voneinander keine Aktionsstromschleifen der einen Ableitungsstelle die Kurven des Eg. der andern stören, zeigt neuerlich die Eignung der Methode für die Feststellung des elektrischen Verhaltens benachbarter Stellen des Herzens im gleichen Zeitpunkte seiner Tätigkeit.