Zusammenfassung
1. Mittels der v. Groeerschen Hautreaktion wird die Änderung im Verhalten der Haut im Verlaufe der negativen Phase nach Proteinkörperinjektionen verfolgt.
2. Stärker als auf der gesunden Haut zeigen sich in manchen Fällen die Ausschläge auf Röntgenerythem-Hautpartien (experimentelle Herdreaktion).
3. Auf Höhensonnenerythem kommt Quaddelbildung mit unsern dünnen Suprareninlösungen nicht zustande.
4. Durch histologische Untersuchung excidierter Hautstücke wird das verschiedene funktionelle Verhalten des Röntgen- und Höhensonnenerythems erklärt.
5. Nach Proteinkörperinjektionen findet sich auch bei fieberfreiem Verlauf — auch ohne „Heilfieber“ — Hautallergie und „Herdreaktion“.
6. Es muß unser Ziel sein, unsere Methoden so zu verbessern, daß eine möglichst intensive Einwirkung auf den Krankheitsherd bei möglichst geringen Allgemeinerscheinungen erreicht wird. Die Bestrebungen, die Wirkung der allgemeinen Leistungssteigerung durch Kombination mit andersartigen Einwirkungen auf den Krankheitsherd zu verstärken, sind in diesem Sinne als aussichtsreich anzusehen.
References
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Neben den verschieden starken Epithelläsionen kommt aber zur Erklärung der differenten Reaktionen bei verschiedenen Menschen auch deren verschiedengradige unspezifische Hautreaktivität in Betracht. Hans Curschmann (Med. Klinik22, 1921) hat gezeigt, indem er cutane Tuberkulinreaktionen mit den unspezifischen Groeer - Hechtschen Hautreaktionen bei demselben Individuum verglich, daß beide Reaktionsformen einen auffallenden Parallelismus zeigten, ein Ergebnis, das die wichtige Rolle des konstitutionellen Momentes beim Zustandekommen von Allergie und Anergie erkennen läßt und eine Warnung gegenüber der Überschätzung dieser Vorgänge im immunbiologischen spezifischen Sinne (v. Hayck) einschließt.
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Stahl, R. Untersuchungen über die Beeinflussung normaler und pathologisch veränderter Haut durch die parenterale leistungssteigernde Reiztherapie. Z. Ges. Exp. Med. 26, 318–326 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02608660
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