Zusammenfassung
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1.
Ersatz des Caseins durch sein Säurehydrolysat in N-äquimolekularer Menge im Rahmen der gemischten Nahrung bewirkt auch bei längerer Verfütterung keinerlei Änderung in der Harnquotientenlage, erschwert aber die Aufrechterhaltung der Konstanz des Körpergewichtes und des ursprünglichen Posivititätsgrades der N-Bilanz ein wenig.
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2.
Ersatz des Klebereiweißes des Weizenkornes (Gliadin und Glutenin) durch sein Säurehydrolysat bewirkt eine deutliche Steigerung des Harnquotienten C/N, weniger des Quotienten Vacat-O/N, eine Erschwerung in der Behauptung der Konstanz des Körpergewichtes und des ursprünglichen Positivitätsgrades der N-Bilanz.
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3.
Aus der Gegenüberstellung des ersten und zweiten Ergebnisses dieser Zusammenfassung geht hervor, daß bei beiden Eiweißen das Säurehydrolysat nicht in gleicher Weise für die Behauptung eines bestimmten Körpergewichtes und eines bestimmten Positivitätsgrade der N-Bilanz geeignet ist, wie das native Eiweiß, während in der Wirkung auf die Oxydationslage des Körpers im intermediären Stoffwechsel, gemenssen an der Harnquotientenlage, nur das Hydrolysat des gewählten Pflanzeneiweißes, aber nicht dasjenige des gewählten tierischen Eiweißes sich gegenüber dem betreffenden nativen Eiweiß als unterschiedlich erweist. Ob das für teirische und pflanzliche Eiweiße durchgängig gilt, bedarf genauer Untersuchungen.
Literature
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Auszug aus einer Dissertation, Universität Berlin
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Lieke, P. Vergleichende Untersuchungen über den Einflu\ der oralen Gabe des nativen Eiweißes oder seines Säurehydrolysates im Rahmen der gemischten Nahrung auf den Betriebsstoffwechsel nach maßgabe der Harnquotientenlage. Z. Ges. Exp. Med. 106, 119–125 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02607570
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02607570