Zusammenfassung
Gewisse Holzinhaltsstoffe können die Festigkeitswerte von zementgebundenen Holzwerkstoffen, wie Holzwolleplatten, Holzbeton u. dgl., stark herabsetzen, In besonderem Maße gilt das für Zucker. Die Wirkung ist eng an die Konstitution geknüpft, denn nach Hydrierung zu den Zuckeralkoholen verschwindet die nachteilige Wirkung weitgehend oder vollkommen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß Zusätze von etwa 0,I% Zucker, berechnet auf den Zement, die Festigkeit nicht unbeträchtlich erhöhen, aber schon solche von 0,25% bereits zu vollkommener „Vergiftung” (Nichtabbinden) des Zementes führen. Recht unterschiedlich ist die Wirkung phenolischer Verbindungen. Während einige, wie Vanillin und Eugenol, nur einen unwesentlichen Festigkeitsabfall herbeiführen, verhindert Tannin bereits bei einem Zusatz von 0,25% und Conidendrin sowie das Holzschulzmittel Pentachlorphenol unter 0,5% vollkommen die Abbindung. Die freien Zucker in Fichte, Kiefer und Buche wurden papierchromatographisch nachgewiesen.
Schrifttum
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Die vorliegende Veröffentlichung ist ein Auszug aus der Diplomarbeit von M. Brendel. Bundesforschungsanstalt für Ferst- und Holzwirtschaft, Beinbek und Universität Hamburg, 1956.
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Sandermann, W., Brendel, M. Studien über mineralgebundene Holzwerkstoffe—Zweite Mitteilung: Die „zementvergiftende” Wirkung von Holzinhaltsstoffen und ihre Abhängigkeit von der chemischen Konstitution. Holz als Roh-und Werkstoff 14, 307–313 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02605217
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02605217