Zusammenfassung
Das bei der Vergärung der Holzzuckerwürzen des Scholler-Verfahrens anfallende Fuselöl besitzt also folgende Zusammensetzung:
Neben den charakteristischen Bestandteilen der Kartoffel-, Melasse- und Getreidefuselöle, denen auch, wie eingangs erwähnt, das bei der Vergärung des Holzzuckers des Rheinau-Verfahrens entstehende Fuselöl entspricht, enthält das Fuselöl aus Schollerschen Holzzuckerwürzen neben Brenzschleimsäure, Guajacol und Cyclopentanon, deren Vorkommen in einem Fuselöl erstmals nachgewiesen werden konnte, als besonders kennzeichnend 10% hochsiedende Körper der Terpenreihe.
Da solche Körper, wie aus früheren Versuchen hervorgeht, das Hefewachstum hemmen, erscheint ihre Entfernung—möglicherweise durch Wasserdampfdestillation—aus den Holzzuckerwürzen vor der Gärung wünschenswert. Zur weiteren wirtschaftlichen Ausnutzung des Verfahrens wäre die Gewinnung der Terpene und des Cyclopentanons aus dem Fuselöl in Betracht zu ziehen.
Schrifttum
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Additional information
Mitteilung aus der Wissenschaftlichen Station für Brauerei in München
Die Arbeit stellt die Fortsetzung und den Abschluß einer früheren, von Lüers und Stauber im Laboratorium für angewandte Chemie der T. H. München durchgeführten vorläufigen Fraktionierung des Schollerschen Fuselöles dar. Herrn Professor Dr. H. Lüers danken wir herzlichst für seine große Anteilnahme an unserer Arbeit, der Torneschen Holzverzuckerungs-A.-G. für die Überlassung großer Mengen von Fuselöl.
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Enders, C., Körnbach, K. Die Zusammensetzung der bei der Vergärung der Holzzuckerwürzen nach Scholler anfallenden Fuselöle. Holz als Roh-und Werkstoff 2, 135–138 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02603239
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02603239