Untersuchungen über die Chronaxie des Muskels

Zusammenfassung

Die Nahrungsaufnahme hat keine eindeutige Wirkung auf die Chronaxie, wenigstens ist unsere heutige Methodik nicht empfindlich genug, eine solche aufzudecken. Die Fehlergrenzen überschreitende Ausschläge kommen meistens nur vereinzelnt vor und finden sich auch während einer längeren Ruheperiode; sie können darum nicht auf die durch die Nahrungsaufnahme ausgelösten vegetativ-nervösen Veränderungen im Organismus bezogen werden. In der Literatur werden folgende Tatsachen nicht gebührend dargestellt: Die Chronaxien der einzelnen Muskeln sind zwar nicht absolut konstant, pendeln aber auch nicht wahllos zwischen den Normgrenzwerten hin und her, sondern schwanken innerhalb einer kürzeren Zeitspanne zu allermeist in einem engeren Bereich. Zwischen den entsprechenden Chronaxien beider Seiten bestehen oft merkliche Differenzen, welche nicht von verschiedenen äußeren Bedingungen herrühren. Ebensowenig lassen sich plötzliche und vorübergehende Schwankungen, sowie anhaltende Verschiebungen zu anderen Werten des Normbereiches auf Veränderungen bestimmbarer physiologischer Bedingungen zurückführen. Weit außernormale Ruhewerte sowie Überschreitungen der Normgrenzen nach Nahrungsaufnahme oder Atropin sind jedenfalls eine große Seltenheit, scheinen aber bei Ulcuskranken, also “vagotonen” oder wenigstens “vegetativ stigmatisierten” Menschen eher vorzukommen als bei Gesunden.