Zusammenfassung
-
1.
Nach Verabreichung von 0,3 g Jodnatrium täglich und pro Kilogramm Körpergewicht, haben wir bei Kaninchen im Myokard pathologische Veränderungen beobachtet, welche später die histologischen Merkmale einer interstitiellen Myokarditis zeigten.
-
2.
Das histologische Bild der interstitiellen Myokarditis wurde bei gleichen Joddosen in erster Linie von der Dauer der Behandlung beeinflußt, in der Entwicklung der Veränderungen spielten jedoch sowohl die Zufuhrsweise, wie auch die individuelle Resistenz, der Herzmuskelfasern eine Rolle.
-
3.
Die myokarditischen Veränderungen waren in der rechten Kammer am ausdrücklichsten und hauptsächlich in der subendokardialen Schicht bemerkbar.
-
4.
Die durch Jodbehandlung erzeugte Herzmuskelentzündung ist nach unseren Untersuchungen thyreotoxischen Ursprunges und wird nicht von der lokalen Jodwirkung verursacht. Ein Beweis für den thyreotoxischen Ursprung dieser Veränderung ist auch, daß diese sich bei thyreoidektomierten Tieren nicht entwickelte, ferner daß die Tiere gleichzeitig mit der Herzmuskelveränderung Symptome der Thyreotoxikose zeigten; dabei konnten wir auch in der Schilddrüse Veränderungen nachweisen.
Literaturverzeichnis
Fahr: Zbl. Path.1916, 1.
Farrant: Brit. med. J.1913, 1368.
Huebschmann: Münch. med. Wschr.1917, 73.
Jaffé: NachMönckeberg, Henke-Lubarsch, Handb. Bd. 2.
Kaufmann: Lehrbuch der speziellen pathologischen Anatomie, I.Mönckeberg: Henke-Lubarsch Handbuch II.
Ribbert: Virchows Arch.147.
Takane, K.: Virchows Arch.259, 1; 737.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Radnai, P., Pilter, A. Über die experimentelle Jodmyokarditis. Z. Ges. Exp. Med. 85, 501–510 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02598609
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02598609