Über den Mechanismus der Blutdruckregulation im indifferenten Bade

Zusammenfassung

• 1. Im indifferenten Bade tritt bei Hunden sowohl in normaler Bauchlage als auch in Hockstellung eine Blutdrucksteigerung auf, die bei mehrfacher Wiederholung des Bades geringer wird, so daß die Druckunterschiede bei leerer und voller Wanne immer weniger deutlich werden. Der Puls ist im Bade meistens etwas verlangsamt.

• 2. Ändert man durch Gynergen-Atropin die Reaktionsfähigkeit des vegetativen Nervensystems, so haben die damit behandelten in Bauchlage befindlichen Tiere die Fähigkeit zur Angleichung des Druckes bei «Leer» und «Voll» verloren, die Unterschiede werden, sogar manchmal größer als im Beginn des Versuches.

• 3. Die Tiere, bei denen die Regulationsfähigkeit durch die Hockstellung schon an sich stark beansprucht ist, zeigen nach Gynergen-Atropin besonders deutliche Druckschwankungen.

• 4. Die Atmung, die im Bade oberflächlicher und meist leicht beschleunigt ist, zeigt ebenso wie der Puls nach Gynergen-Atropin keine deutliche Veränderung.

• 5. Die beiderseitige Vagotomie bewirkt, ebenso wie die Gynergen-Atropin-Injektion, einen Verlust der Regulationsfähigkeit, was durch Unterbrechung der regulierenden Bahnen erklärt wird.