Zusammenfassung
Auch durch eine endosinuale Drucksteigerung mit Gas kann eine Senkung des arteriellen Druckes hervorgerufen werden.
Eine spezifische Wirkung von Sauerstoff, Luft oder Kohlensäure auf Atmung oder Kreislauf wurde nicht beobachtet.
Bei wiederholter endosinualer Drucksteigerung und auch bei längerer Durchströmung des Carotissinus mit Kohlensäure wurde eine Erregbarkeitsabnahme der Sinusnervenendigungen beobachtet, die auf die allgemein lähmende Wirkung der Kohlensäure bezogen wird. Durch nachfolgende Behandlung mit Sauerstoff konnte die Erregbarkeit sehr rasch wiederhergestellt werden.
Für das Vorhandensein besonderer Receptoren im Glomus caroticum ergaben die Versuche keinen Anhalt.
Nach Durchschneidung des Sinusnerven entweder unmittelbar nach seinem Ursprung vom Carotissinus oder bei seiner Vereinigung mit dem Glossopharyngeus blieb jede Veränderung von Blutdruck oder Atmung aus.
Die von anderen Autoren beobachtete Reaktion auf einen chemischen Reiz wird durch die vorliegenden Versuche nicht bestätigt; es wird vielmehr angenommen, daß sie auf einen unvollständigen Verschluß des Carotissinuspräparates zurückzuführen sind.
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Die Versuchsergebnisse wurden zum Teil vorgetragen in der Wiss. med. Gesellschaft an der Universität Köln in der Sitzung vom 1. Juli 1932.
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Mies, H. Über die Einwirkung von Gasen auf den Carotissinus. Z. Ges. Exp. Med. 85, 282–288 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02598589
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