Zusammenfassung
Es wurde eine Aufschwemmung apathogener Colibakterien (Pyrifer) und Stoffwechselantigen vom Bacterium coli commune auf ihre parenteral Leukocytose erzeugenden Gifte untersucht. Dabei stellte sich folgendes heraus:
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1.
Pyrifer ist in seiner Wirkung dosierbar und hinterläßt Unempfindlichkeit.
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2.
Coliantigen ist nicht dosierbar und sensibilisiert. Nach intravenöser Injektion ist zuerst 1–3 Stunden lang eine shockartige Lähmung des Knochenmarkes mit Leukopenie bis 1500 und evtl. Exitus zu beobachten.
Nach 9–13 Studen tritt oft ein krisenförmiger steiler Anstieg der Leukocytenzahl (bis 80 000–100 000 im Kubikmillimeter) ein, an den sich ein ebenso steiler oder allmählicher Abfall, jedenfalls aber das endgültige Abklingen der Reaktion anschließt. Die Lymphocyten bleiben von der Reaktion unberührt, wie die absoluten Zahlen ergeben. Nur die Granulocyten treten in Reaktion.
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3.
Diewirksamen Bestandteile des Pyrifer sind auf Bakterienleiber und Suspensionsmittel verteilt, es sind keine Lipoide, sie sind aber an Eiweiß gebunden, also echte Toxine.
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4.
Diewirksamen Bestandteile des Coli-Stoffwechselantigens sind ebenfalls keine Lipoide, aber dialysabel, d. h. nicht an Eiweiß gebunden, sie sind hitzebeständig und scheinbar an Peptone und an Aminosäuren gebunden, worauf auch die Versuche nach Kochen der eiweißfreien Lßsung hinweisen.
Diese Stoffwechselprodukte der Colibakterien, Ektotoxine, haben in ihrem chemischen und biologischen Verhalten große Ähnlichkeit mit den bekannten Allergieantigenen, zeigen aber nicht die für Toxine (Endotoxine) typischen Eigenschaften.
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Schulz, E., Reznikoff, P. Untersuchungen über die Ursache und die biologische Bedeutung toxisch-infektiöser Leukocytosen. Z. Ges. Exp. Med. 84, 587–608 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02598468
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