Zusammenfassung
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1.
Es wurde bewiesen, daß nach einer Kohabitation die Blutkörperchen geschlechtsreifer weiblicher Kaninchen eine Transformierung in männlicher Richtung erleiden. Diese Erscheinung wird als, “Vermännlichung” bezeichnet. Letztere ist schon 15 Minuten nach der Kohabitation vorhanden und ist—falls keine Befruchtung stattgefunden hat—nach 110 Minuten verschwunden.
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2.
Die Entfernung der Ovarien geschlechtsreifer Tiere beeinflußt die Vermännlichung nicht. Werden die Weibchen mit einem Rammler in einem Käfig gehalten, dabei die Kohabitation verhindert, so tritt “Vermännlichung” ebenfalls ein.
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3.
An hypophysektomierten Tieren konnte die Erscheinung der “Vermännlichung” nicht mehr ausgelöst werden.
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4.
Nach Verabreichung von gonadotropem Hormon trat im geschlechtsabhängigen Verhalten der Blutkörperchen keine Änderung ein.
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5.
Für den Mechanismus der “Vermännlichung” konnte eine Erklärung gegeben werden.
Schrifttum
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Die vorliegende Arbeit lag beim Ableben des Autors im Entwurf vor und wurde von mir—als ehemaligem Mitarbeiter—in druckreife Form gebracht.
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Partos, A. Geschlecht und Körperzelle. Z. Ges. Exp. Med. 103, 170–176 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02598364
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