Literatur
Nach O. Fischer kommen die anatomischen Anheftungspunkte bezw.-Flächen für die Funktion eines Muskels nur dann in Betracht, wenn sich der betreffende Muskel direkt und ungehindert dazwischen ausspannen kann. Tritt durch Knochenvorsprünge eine Ablenkung aus dem geradlinigen Verlauf ein, so ist für die Wirkung einzig und allein Verlauf und Richtung desjenigen Teilstückes ausschlaggebend, das sich geradlinig zwischen den benachbarten Körperteilen ausspannt, die sog. massgebende Muskelstrecke, wobei es dann gleichgültig ist, ob sie aus Muskel-oder Sehnensubstanz besteht. Massgebende Strecke des Quadriceps femoris z. B. ist nur das Lig. patellae. Ein Mehrgelenker wie z. B. ein langer Fingermuskel, der sich über mehrere Rollen und Stege hinwegspannt, erscheint bewegungsanalytisch in eine Reihe gleichgespannter eingelenkiger Muskeln zerlegt. (Über die Wirkung der Muskeln. Vortrag am 7. deutschen Orthopädenkongress.)
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Mit 4 Abbildungen im Text.
Erweiterter Vortrag, gehalten am 9. November 1908 im medizin. Verein Tübingen.
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Henschen, K. Zur Theorie und Praxis der Extensionsbehandlung der Ober- und Unterschenkelbrüche (Extension in Entspannungslage). Arch. f. Orthop., Mecahno. u. Unf.-Chir 7, 325–340 (1909). https://doi.org/10.1007/BF02595986
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02595986