Zum Mechanismus der Takata-Reaktion. II

Zusammenfassung

• 1. Qualitative Untersuchungen der Niederschläge bei positivem Takata ergaben das Vorhandensein von Eiweiß und Hg in denselben.

• 2. Quantitative Bestimmungen der Flockungen in den einzelnen Röhrchen ergaben folgendes Bild:

• a) Chlor fehlt vollständig, daher schalten auch alle Quecksilberchloridverbindungen im Niederschlag aus.

• b) Der Eiweißgehalt im Niederschlag nimmt im allgemeinen bis zur Verdünnung 1/32 zu und fällt dann der Verdünnung parallel ab. Von der Verdünnung 1/64 ab fällt das gesamte vorhandene Eiweiß, bei Niederschlägen mit klarer Lösung, nahezu vollständig aus.

• c) Hg ist in den Verdünnungen 1/2, 1/4 und 1/8 meist nicht im Niederschlag, sondern dieser besteht aus reinem Eiweiß. Dann nimmt es zu, wobei die Zunahme oft noch anhält, auch wenn der Eiweißgehalt des Niederschlages schon abfällt.

• 3. Das Hg liegt deshalb sicher zum Teil als HgO vor, ein Teil dürfte, nach der Menge im Niederschlag zu schließen, in echter salzartiger Bindung im Eiweißniederschlag vorhanden sein.

• 4. Es handelt sich also bei der T.R. um eine Kolloid-Kolloidreaktion, wobei das eine Kolloid HgO, das andere Eiweiß und Hg-Eiweiß ist.

• 5. Der positive Ausfall ist bedingt durch eine absolute oder relative Vermehrung des lyophoben Systems (Globuline) im Serumeiweiß.

• 6. Dies ist der Ausdruck der Veränderung der Eiweißmoleküle gegenüber deren Konstitution in normalen Seren und in weiterer Schlußfolgerung der Ausdruck einer Schädigung der Organe, die mit dem Eiweißauf-und-umbau in Zusammenhang stehen.

• 7. Zusammenhänge zwischen T.R. und B.S.R. bestehen nur insoweit, als sie beide positiv ausfallen, wenn der Grund hierfür bei beiden in einer starken Vermehrung der Globuline zu suchen ist.