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Zusammenfassung

Fest steht jedenfalls, daßbei der Paralyse regelmäßig eine Verminderung des Serumeisengehaltes vorliegt. Zeigt nachHeilmeyer undPlötner der normale Eisengehalt des Serums den Gleichgewichtszustand zwischen den aus der Nahrung sich ergänzenden Eisendepots des Körpers und dem Eisenbedarf des Knochenmarks an, so kommt in der von uns festgestellten Veränderung des Serumeisenwertes bei der progressiven Paralyse eine charakteristische Störung dieses Gleichgewichtes zum Ausdruck, und zwar in derselben Richtung wie sie durchHeilmeyer und seine Mitarbeiter als Infekthyposiderämie bekannt ist. Da nach seinen Untersuchungen der Infekthyposiderämie, wie oben ausgeführt, nur ein Abstrom des Eisens aus dem Blute in die Gewebe zugrunde liegen kann, muß auch bei der progressiven Paralyse als Ausdruck einer floriden Infektion auf einen solchen Abstrom geschlossen werden. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, ob tatsächlich, wie zu erwarten ist, die Organe und speziell das Gehirn bei Paralyse eine quantitativ erfaßbare Erhöhung des Eisengehaltes aufweisen. Derartige Untersuchungen sowie ferner Bestimmungen des quantitativen Eisengehaltes im normalen und Paralyseliquor befinden sich zur Zeit im Gange. Vorläufig läßt sich nur sagen, daß die histochemisch nachweisbaren Eisenablagerungen der Paralyse, zu denen das “Paralyseeisen” des Gehirns gehört, mit großer Wahrscheinlichkeit für eine derartige Eisenanreicherung im Gewebe sprechen, wobei allerdings betont werden muß, daß es nicht angängig ist, aus dem histochemischen Eisennachweis direkte Rückschlüsse auf den wirklich vorhandenen Eisengehalt der Gewebe zu ziehen, welcher nur durch die quantitative chemische Analyse ermittelt werden kann, denn das “maskierte Eisen” ist in den einzelnen Organen nachHueck verschieden groß1. Freilich hatHueck durch einen Vergleich der quantitativen chemischen Eisenanalyse mit der histochemischen Eisenreaktion gezeigt, daß das Eisen in einer für jedes Gewebe charakteristischen Weise von einer bestimmten geringen Menge an stets histochemisch nachweisbar ist und daß die Intensität der mikrochemischen Reaktion mit dem steigenden Eisengehalt des Gewebes parallel geht.

Diese Arbeit wurde mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Universität Köln ausgeführt, dem an dieser Stelle gedankt sei.

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Volland, W. Beitrag zur Frage der Herkunft des “Paralyseeisens”. Virchows Arch. path Anat. 303, 611–622 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02595209

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