Zusammenfassung
Es wird über 4 akute Todesfälle bei jugendlichen Menschen berichtet, die aus klinisch vollster Gesundheit heraus nach sehr geringen und zum Teil unterdurchschnittlichen Anstrengungen erfolgten. Bei der Leichenöffnung fand sich in jedem Fall eine hochgradige Hirnschwellung mit Hirngewichten bis zu 1700 g sowie eine perakute Stauung der inneren Organe und rein flüssiges Blut im Herzen und im ganzen Gefäßsystem.
Histologisch zeigten sich im Gehirn in jedem Fall “encephalitis”-artige Bilder. Der Tod ist als cerebraler Kreislauftod aufzufassen, dessen letzte Ursache unklar bleibt. Anamnestisch fanden sich an disponierenden Momenten durchgemachte Infekte, die Residuen an den Herzklappen und den weichen Hirnhäuten hinterlassen hatten. Zum Zeichen konstitutioneller und in der Anlage bei einem Fall vererbbarer Anfälligkeit zeigte sich ein Status thymo-lymphaticus wechselnden Ausmaßes. Bedeutungsvoll ist vermutlich auch eine Verdauungshyperämie, die bei einem Teil der Fälle nachgewiesen werden konnte.
Schrifttum
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Koopmann, H.: Dtsch. Z. gerichtl. Med.8, 91 (1926).
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Müller, E. Über akute Hirntodesfälle im jugendlichen Alter. Virchows Arch. path Anat. 303, 588–602 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02595207
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02595207