Zusammenfassung
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1.
Die Histogenese desShopeschen Kaninchenpapilloms wird an Hand von 26 Impfbezirken bzw. Tumoren vom 1. bis 334. Tage nach der Inokulation dargestellt.
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2.
Die ersten morphologisch-charakteristischen Veränderungen stellen die „P.Z.” dar; sie bestehen jedoch aus nicht mehr teilungsfähigen Ausdifferenzierungen der eigentlichen Wachstumszentren. Diese liegen im Keimlager der Epidermis.
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3.
Bei der Einimpfung der tumorerzeugenden Extrakte werden Zellkomplexe der Keimschicht direkt „infiziert”. Die Papillome entstehen multizentrisch. Jeder Einzelherd wächst nur aus sich heraus.
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4.
Dem gefäßführenden Bindegewebe und Stroma kommt nur eine ernährende, und damit sekundär-formende Bedeutung zu.
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5.
Die einzelnen Zellschichten des Tumors können von den verschiedenen Lagern der gesunden Epidermis entwicklungsmäßig abgeleitet werden; sie tragen die Zeichen pathologisch-veränderter Funktionen.
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6.
Nach Abschluß des eigentlichen Wachstums der Papillome setzt eine Periode ein, in der tiefgreifende Änderungen im feineren Zellgefüge—langsame Entdifferenzierung und stetig zunehmender Epithel-Bindegewebs-Grenzkampf—die präcancerotische Bedeutung dieser Phase zeigen.
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7.
Die nachgewiesenen Zelleinschlüsse sind für dasShopesche Papillom nicht spezifisch. Sie finden sich vielmehr in ganz ähnlicher Weise bei einer Reihe von menschlichen Hauterkrankungen, unter ihnen vor allem bei den dyskeratotischen Tumoren. Histochemisch geben sie die Reaktionen verschiedener Hornsubstanzen.
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8.
Ausgedehnte Versuche zum Nachweis von Elementarkörperchen haben bisher zu keinem sicheren Ergebnis geführt.
Schrifttum
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Ladewig, P., Oberndorfer, S. Beiträge zur Kenntnis des Shopeschen Kaninchenpapilloms und seines „filtrierbaren Erregers”. Virchows Arch. path Anat. 301, 204–219 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02595077
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02595077