Zusammenfassung
Die an den Capillaren der kaltblütigen Tiere nachgewiesenen pericapillaren, contractilen Zellen (Rougetschen Zellen) sind echte Muskelzellen, die die Verengerung des Lumens verursachen.
Die papillaren und subpapillaren Gefäße der menschlichen Haut sind Endothelrohren mit außen aufgelagerten, zur Gefäßrichtung mehr oder weniger schräg liegenden Zellen.
Die betr. äußeren Zellen sind als Muskelzellen aufzufassen, indem sie ihrer Lagerung nach eben mit den contractilen Capillarmuskelzellen — denRougetschen Zellen — der kaltblütigen Tiere homolog und analog sind.
Die papillaren und subpapillaren Gefäße dürfen nicht als muskellose Arterien und Venen aufgefaßt werden, wären eher vom anatomischen sowie vom physiologischen Gesichtspunkte aus als Capillaren zu bezeichnen, indem wir unter Capillaren die den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe vermittelnden Gefäße, die einen einfachen Wandbau aufweisen, verstehen.
Literaturverzeichnis
Günther, H., Die mechanische Erregbarkeit der Hautmuskeln und Hautgefäße. Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk.15, 620. 1917.
Hooker, D. R., Evidence of functional activity on the part of the capillaries and venules. Physiol. review1, 112. Baltimore 1921.
Krogh, A., The Anatomy and Physiology of the Capillaries. New Haven (U. S. A.) 1922.
Kukulka, J., Über die mikroskopisch feststellbaren funktionellen Veränderungen der Gefäßcapillaren nach Adrenalinwirkung. Zeitschr. f. exp. Pathol. u. Therap.21. 1920.
Mayer, S., Die Muskularisierung der capillaren Blutgefäße. Anat. Anz.21, 442. 1902.
Müller, O., Die Capillaren der menschlichen Körperoberfläche. Stuttgart 1922.
Müller, L. R., Studien über den Dermographismus und dessen diagnostische Bedeutung. Dtsch. Zeitschr. f. Nervenheilk.47–48, 413. 1913.
Spalteholz, W., Die Verteilung der Blutgefäße in der Haut. Arch. f. Anat. u. Entwicklungsgeschichte 1893, S. 1.
Steinach undKahn, Echte Contractilität und motorische Innervation der Blutcapillare. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.97, 105.
Stricker, S., Untersuchungen über die Contractilität der Capillaren. Sitzungsber. d. Wiener Akademie d. Wissensch., math.-naturw. Kl.74, 3. Abt., S. 313. 1876.
Weidenfeld, St., Über mechanische Reizbarkeit der Haut (Dermographismus), zugleich eine Studie über Adrenalinwirkung auf die Haut. Arch. f. Dermatol. u. Syphilis99, 229.
Vimtrup, Bj., Beiträge zur Anatomie der Capillaren. I. Über contractile Elemente in der Gefäßwand der Blutcapillaren. Zeitschr. f. Anat. u. Entwicklungsgeschichte65. 1922.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Vimtrup, B. Beiträge zur Anatomie der Capillaren. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 68, 469–482 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02593558
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02593558