Bewertung der Selbständigkeit von Querschnittsgelähmten am Ende der Erstrehabilitation— ein multizentrisches Projekt der computererfaßbaren Qualitätskontrolle in der Rehabilitation

Zusammenfassung

Die Rehabilitation nach Eintritt einer traumatisch oder krankheitsbedingten schweren Behinderung ist bekanntlich ein sehr aufwendiger und langwieriger Prozeß, der viele unterschiedliche Therapiebereiche bindet und fordert. Das Bedürfnis nach einer Überprüfung der hierbei erzielten Rehabilitationsergebnisse am Ende der Behandlung hat in den USA während der vergangenen 25 Jahre zum Erstellen zahlreicher “Scores” geführt, mit denen das funktionelle Endergebnis gemessen werden sollte. Im europäischen Sprachraum stellt der vorliegende “Bogen zur Selbständigkeitserfassung für Tetraplegiker bei Abschluß der Erstrehabilitation” den ersten Versuch einer solchen Qulitätskontrolle der Rehabilitation dar. Er bezieht sich bewußt ausschließlich auf die Erstbehandlung halsmarkgelähmter und besitzt damit gegenüber den amerikanischen Funktions-Scores den Vorteil, die Belange der in dieser speziellen Rehabilitationsbehandlung involvierten Therapiebereiche besser und genauer dokumentieren zu können. Die Erfassung hat das Ziel, bei Tetraplegikern das Ausmaß an Selbständigkeit zu dokumentieren, welches unter der Voraussetzung der individuell notwendigen Ausstattung mit Hilfsmitteln (unter Berücksichtigung der klinikeigenen Möglichkeiten) und unter der Voraussetzung rollstuhlgerechter Verhältnisse bei Abschluß der Erstrehabilitation erreicht wurde. Es handelt sich somit um eine Ergebniskontrolle, auf die, dank eines computerlesbaren Dokumentationsmodus, jede an der Untersuchung beteiligte Klinik individuell zurückgreifen kann. Durch die einheitlichen Kriterien dieser Erfassung ist es in einem zweiten Schritt— möglich, die gewonnen Daten zusammenzufassen und einen fundierten Überblick über den Stand der Rehabilitationsbehandlung der Tetraplegiker im deutschsprachigen Raum zu gewinnen. Da der Begriff der Ergebniskontolle impliziert, daß Verbesserungen. Korrekturen und selbstkritische Auswertung angestrebt werden, zielt dieser Erfassungsbogen darauf ab, den Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Querschnittgelähmtenzentren zu erweitern und insbesondere auch die Qualität der angebotenen Rehabilitation für die uns anvertrauten Querschnittgelähmten weiter zu verbessern.

Abstract

Rehabilitation of patients who became handicapped due to illness or trauma is a difficult process, involving many therapeutic sections. The necessity to document the results of different rehabilitation programs led to the development of numerous scoring systems in the USA within the last 25 years, considering mainly functional results. The present functional assessment score (DMGP-Selbständigkeitserfassung für Tetraplegiker) for the documentation of self-sufficiency in tetraplegic patients after primary rehabilitation has been designed to record the quality of rehabilitation programs and has been exclusively, designed for patients with quadriplegia, it there fore has the advantage of a better and more precise documentation over other general functiational scoring systems, especially for the interests of different sections (occupational therapy, physiotherapy) being involved in this special rehabilitation program. The aim of the documentation is to record the degree of independence of tetraplegic patients after primary rehabilitation, considering the individual requirements of aids and the assumption of circumstances suitable for wheel-chairs. Since all data are collected on a computer-readable form each participating clinic has the opportunity for an individual analysis of the own results, as well as the opportunity of comparing it with the collective results.