Beurteilung der Prognose des polytraumatisierten Patienten mit stumpfem Bauchtrauma anhand verschiedener gebräuchlicher Traumascores

Zusammenfassung

Die Bedeutung von Polytraumascores zur Beurteilung der Prognose von Mehrfachverletzten war in den letzten Jahrzehnten wissenschaftliches Diskussionsthema. Besonders in den 70er Jahren wurden mehrere Beurteilungs-systeme entwickelt, die noch heute breite Anwendung finden. Wir haben drei gebräuchliche Traumascores analysiert und einander gegenübergestellt. Es handelt sich um den Injury Severity Score nach Baker, den Polytraumaschlüssel der Medizinischen Hochschule Hannover und den Traumaindex nach Schreinlechner und Eber. Bei Durchsicht der Literatur findet man immer wieder Hinweise, daß der Injury Severity Score nach Baker am aussagekräftigsten und gebräuchlichsten sei. Eine retrospektive Analyse von 62 polytraumatisierten Patienten konnte jedoch zeigen, daß der Injury Severity Score nach Baker in der Aussage bezüglich der Prognose dem Traumaindex nach Schreinlechner und Eber unterlegen ist und somit der Situation beim Polytrauma nur ungenügend gerecht wird. Hingegen besteht beim Traumaindex nach Schreinlechner und Eber eine sehr gute Korrelation zwischen Punkteanzahl und Letalität, weshalb dieser Score eine gute prognostische Aussagekraft besitzt.

Abstract

The use of trauma indices for characterisation of polytraumatized patients concerning prognoses is being discussed for nearly 30 years. In the seventies a couple of trauma indices were developed. Some of them are in use all over the world. In the Department for Traumasurgery in the General Hospital of Salzburg three of the common trauma scores were analysed and compared with one another: Injury Severity Score (Baker), Polytraumascore of the University Clinic of Hannover, Traumaindex (Schreinlechner and Eber). As a rule most studies precently published are based on the Injury Severity Score. In a retrospective analysis of 62 polytraumatized patients we could show that the Traumaindex of Schreinlechner and Eber is more practicable for classification of polytrauma because it shows a good correlation of score, letality and prognoses.