Zusammenfassung
Kindliche suprakondyläre Humerusfrakturen verlaufen immer durch die Fossa olecrani und den radialen und ulnaren metaphysären Pfeiler. Da die Gelenkkapsel die gesamte Fossa bedeckt, stellen diese Frakturen intrakapsuläre Verletzungen dar, die immer mit einem Hämarthros einhergehen. Suprakondyläre Humerusfrakturen bedürfen einer anatomischen Reposition und einer sicheren Retention, um einen Cubitus varus sicher zu vermeiden. Die Ergebnisse nach konservativer wie auch operativer Behandlung nach Extensionsfrakturen sind nur mäßig, und Magerl gab 47% Varus-Fehlstellungen nach operativer Behandlung an. Wir modifizierten einen dorsalen Zugang zum Ellenbogengelenk, der uns nun einen Überblick über das gesamte Gelenk und die Frakturzone ermöglicht. Die anatomische Reposition ist nun leicht. Zur Stabilisierung verwenden wir je zwei Kirschner-Drähte für den radialen und den ulnaren Pfeiler. Es stellt kein Problem dar, die doppelte Anzahl von Drähten, verglichen mit anderen Verfahren, zu verwenden, da die gesamte Frakturzone freigelegt wird. Wir erreichen so größere Stabilität und vermeiden sekundäre Dislokationen. Wir haben den modifizierten dorsalen Zugang in den letzten zwei Jahren 13mal angewendet. Damit haben wir röntgenologisch und funktionell hervorragende Resultate erzielt, eine Nachuntersuchung in drei bis fünf Jahren zur Ermittlung von Wachstumsstörungen wird aber erforderlich sein.
Abstract
The fracture line in children's supracondylar fractures of the humerus always runs through the olecranon fossa and the radial and ulnar metaphyseal columns. As the articular capsule covers the fossa, all these fractures are intracapsular fractures with haemarthrosis. They require an anatomical reduction and a safe stabilisation in order to avoid a varus deformity. The results after conservative or operative treatment of extension type fractures are only fair, and Magerl found, that 47% of the operated cases suffered a varus deformity. We modified a dorsal approach to the elbow joint, which allows us to overlook the whole joint and the fracture site. Then anatomical reduction is easy. For stabilisation we use two K-wires for the radial and another two for the ulnar column. It is no problem to use twice the number of wires compared with other operative procedures, because the whole fracture region is exposed. Thus we get better stability and avoid secondary dislocation. We used the modified dorsal approach in 13 cases during the last two years. We have obtained excellent results, but a follow-up will be necessary in three to five years.
Literatur
Baumann, E.: Zur Behandlung der Knochenbrüche am Ellenbogengelenk, Langenbecks Arch. Chir. 295 (1960), 300.
Blount, W. P.: Knochenbrüche bei Kindern. Thieme, Stuttgart 1957.
Böhler, J.: Frische Ellenbogenverletzungen. Verh. dtsch. orthop. Ges. 45 (1958), 349.
Magerl, F., H. Zimmermann: Supracondyläre Humerusfrakturen. In: Weber, B. G., Ch. Brunner, F. Freuler, Die Frakturenbehandlung bei Kindern und Jugendlichen. Springer, Berlin-Heidelberg-New York 1979.
Ritter, G.: Verletzungen des Schultergürtels und der oberen Extremität. In: Sauer, H.: Das verletzte Kind. Thieme, Stuttgart 1984.
Torklus, D. v., T. Nicola: Atlas orthopädisch-chirurgischer Operationsschnitte und Zugangswege. Urban & Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore 1985.
Witt, A. N.: Zur operativen Behandlung der supracondylären Humerusfrakturen im Kindesalter. Chirurg 26 (1955) 488.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Baranowski, D. Modifizierter dorsaler Zugang bei suprakondylären Humerusfrakturen. Unfallchirurgie 16, 306–310 (1990). https://doi.org/10.1007/BF02588280
Received:
Accepted:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02588280