Zusammenfassung
Für die rechnerische Verfolgung der Verbrennungs- und Vergasungsvorgänge in Hochöfen, Koksöfen, Schwelkammern und in anderen industriellen Feuerungen ist die Kenntnis der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit der verwendeten Kohle wichtig. Bei der Vielfältigkeit der Kohlearten sind aber diese physikalischen Größen selten bekannt. Im nachfolgenden wird ein praktischer Weg angegeben, diese beiden Eigenschaften für eine beliebige Kohle aus ihren Grunddaten—ohne Messung—in erster Annäherung zu ermitteln.
Schrifttum
W. Fritz u.H. Diemke, Feuerungstechn. Bd. 27 (1939) S. 129/36.
W. Fritz u.H. Moser, Feuerungstechn. Bd. 28 (1940) S. 97/107.
W. Fritz u.H. Kneese, Feuerungstechn. Bd. 30 (1942) S. 273/79.
In Wirklichkeit gibt es eine kontinuierliche Reihe kristalliner (para-kristalliner) C-Formen, beginnend mit einer tatsächlich „amorphen” Kohlenstoffmodifikation über C-Formen, welche durch das Auftreten (submikroskopischer) Mikrokristalle gekennzeichnet sind, bis zu dem kristallinen Graphit, bei welchem die Kristallite bereits zu makroskopischen Einheiten entwickelt sind. Nur der „amorphe” (vielleicht auch noch der mikrokristalline) Kohlenstoff ist aktiv bzw. aktivierbar. Vgl. u. a.O. Ruff, G. Schmidt u.W. Olbrich, Z. anorg. allg. Chem. Bd. 148 (1925) S. 313/331;K. A. Hofmann u.U. Hofmann, Ber. dtsch. chem. Ges. Bd. 59 (1926) S. 2433/44;Münif Celebi, Z. Phys. Bd. 106 (1937) S. 702/08.
Vgl. Fußnote 2,R. Störmer, Wiss. Veröff. Siemens-Konz. Bd. 13 (1934) S. 30/40;Th. Barrat, Proc. phys. Soc., Lond. Bd. 27 (1914/15) S. 81/93.
R. W. Powell, Proc. phys. Soc. Lond. Bd. 49 (1937) S. 419/26.
Yoshiaki Tadokoro, Sci. Rep., Tôhoku Univ. Bd. 10 (1921) S. 339/410.
Vgl. Fußnote 5, dazuR. Holm, Landolt-Börnstein, 3 Ergbd. III, Berlin 1936, S. 2403.
W. Nußelt, VDI-Forsch.-Heft 63/64, Berlin 1909, S. 1.
T. S. Taylor, vgl. Landolt-Börnstein, Phys. Chem. Tabellen., 5. Aufl., Bd. II, Berlin 1923, S. 1299; Intern. Critical Tables, Bd. V (1929) S. 216, ferner Phys. Rev. Bd. 13 (1919) S. 150/51.
C. D. Niven, Canad. J. Res. Bd. 11 (1934), S. 249; s. Landolt-Börnstein, Phys.-Chem. Tabellen 3. Ergbd. III, Berlin 1936, S. 2403.
Joh. Pfeiffer, Beih. Z. Ver. dtsch. Chem. Nr. 10 (1935) S. 11, vgl. Diss. T. H. Berlin 1932.
An den Versuchen beteiligte sich der technische SekretärHans Kneese.
J. Cl. Maxwell, A treatise on electricity and magnetism, Oxford 1873, S. 365.
A. Eucken, Die Wärmeleitfähigkeit keramischer feuerfester Stoffe, VDI-Forsch.-Heft 353, Berlin 1932; ders., Forsch. Ing.-Wes. Bd. 11 (1940) S. 6/20.
H. C. Burger, Phys. Z. Bd. 20 (1919) S. 73/75 (vgl. Fußnote 15).
Da die Anthrazitkohlen und alle Koksarten niedrigeZ f-Zahlen haben (unterhalb 10%), ist diese Annahme auch nach dieser Richtung hin einigermaßen erfüllt. Die Gas- und Fettkohlen mitZ f=25% sind in Bild 1 nur zum Vergleich eingetragen, ohne den Verlauf der Kurven zu beeinflussen.
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Fritz, W. Allgemeiner Überblick über das Verhalten der Wärme- und Temperaturleitfähigkeit von Kohle. Forsch Ing-Wes 14, 1–10 (1943). https://doi.org/10.1007/BF02585875
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