Zusammenfassung
Die Basal- oder Nährzellen in den Zwitterdrüsen der Lungenschnecken sind befähigt, amöboide Bewegungen auszuführen; an diesen Bewegungsvorgängen ist nur das homogene Ectoplasma beteiligt. Das Bemerkenswerte werte dieser Bewegungen besteht darin, daß ein neues Lobopodium unmittelbar aus einem schon vorhandenen hervorwächst, und dadurch eine kontinuierlich fortschreitende Bewegung zustandekommt. Phagocytose war vor allem an älteren Basalzellen zu beobachten. Auch die jungen Eizellen sind amöboider Bewegung fähig.
Durch Veränderung des Mediums gelingt es, die Lobopodienbildung des Ectoplasmas zu beeinflussen, so daß ein großes verschieden gestaltetes Lobopodium entsteht. Wird ein solches abgeschnitten, so lassen sich an ihm noch viel deutlicher die gerichteten Bewegungen des Ectoplasmas beobachten; es ist polar differenziert und erinnert an das Kinoplasma, das in den Flimmerzellen wirksam ist.
Weiterhin konnte gezeigt werden, daß an dem Zustandekommen der Bewegungsfähigkeit der Spermien auch ein Plasma beteiligt ist, das gerichtete Bewegungen ausführt. Dieses Kinoplasma entstammt dem Entoplasma der Basalzellen. In diesem entstehen durch Teilung so viel Kinoplasmakugeln, als außen Spermien der Basalzelle aufsitzen. Nach nahezu beendigter Spermiohistogenese treten diese Kinoplasmakugeln an die Oberfläche der Basalzellen, und nun gleitet an jeder Spermie eine Kinoplasmakugel entlang. Erst nach Beendigung dieses Vorgangs sind die Spermien bewegungsfähig.
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Hugo, M. Lebenduntersuchungen an den Zwitterdrüsen der Lungenschnecken. Ein Beitrag zur Protoplasma- und Spermienbewegung. Z.Zellforsch 1, 671–686 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02583467
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