Beiträge zur Kenntnis der Stoffwanderungen bei wachsenden Organismen

Zusammenfassung

• 1. Während der Zahnentwicklung speichern sowohl die ecto- wie die mesodermalen Gewebe des jungen Zahnes den Farbstoff.

• 2. Die Farbstoffspeicherung in dem ectodermalen inneren Schmelzzellen ist in den jüngsten Stadien die intensivste von allen Zahngeweben. Die Speicherung findet sich vor allem an der Peripherie dieser Zellen und ist ein Ausdruck des während der Schmelzbildung hier herrschenden starken Stoffwechsels. Mit zunehmender Rückbildung des Schmelzorgans läßt die Speicherung nach.

• 3. Die Odontoblasten speichern den Farbstoff ebenfalls besonders reichlich an der Peripherie.

• 4. Den Farbstoffgranulis in den Odontoblasten und inneren Schmelzzellen liegen keine präformierten Gebilde, insbesondere keine Kalkgranula, zugrunde.

• 5. Der junge Schmelz färbt sich zunächst stark diffus blau. Mit zunehmender Verkalkung wird die Blaufärbung geringer, schließlich verschwindet sie ganz.

• 6. Beim Dentin färben sich nur die unverkalkten Teile schwach blau, die verkalkten Teile sind immer farbstofffrei.

• 7. Das Trypanblau wird in den Knochenzellen gespeichert. Darüber hinaus färbt es die Grundsubstanz des jungen Knochens, so lange noch nicht Kalksalze fest mit ihr verankert sind, diffus blau. Mit zunehmender Verkalkung läßt die Blaufärbung nach, beim erwachsenen Tier ist sie nicht mehr nachzuweisen.

• 8. Während bei der Krappfärbung das Alizarin an den Kalksalzen haftet, färbt das Trypanblau die noch nicht verkalkten organischen Teile der Knochengrundsubstanz.