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Zusammenfassung

Es werden die mit der Lendenlordose zusammenhängenden pathologischen Prozesse im Lenden-Kreuzbereich beschrieben, deren bei weitem häufigste sich zwischen den Dornfortsätzen der Lendenwirbel abspielen. Dabei handelt es sich um einen Symptomenkomplex. zu dessen Zustandekommen zwei Komponenten, die Lordose der Lendenwirbelsäule und eine große Höhe der Dornfortsätze erforderlich sind. Eine Zunahme der Lordose im Verein mit der Höhe der Dornfortsätze kann zur gegenseitigen Berührung der Dorne mit folgender Abschleifung, oft auch Nearthrosenbildung und sekundärer Arthrosis deformans führen. Für dieses im Röntgenbild sehr oft zu beobachtende Bild wird der Name “Osteoarthrosis interspinosa” als das Wesentliche treffend und unmißverständlich vorgeschlagen.

Ferner werden Zusammenpressungen von Wirbelbogenteilen mit Abschleifungen und deformierenden Veränderungen, gleichfalls infolge vermehrter Lendenlordose, meist auch unter der Voraussetzung einer echten oder unvollständigen Spina bifida occulta beschrieben, auf deren Seltenheit und schwierige Erkennung im Röntgenbild wird hingewiesen.

Die infolge besonderer Inanspruchnahme der letzten Zwischenwirbelscheibe durch die Lordose und die besonders weitgehenden Bewegungskomponenten bedingten deformierenden Veränderungen, die nicht selten in diesem Bereich auch zu hinteren, in den Wirbelkanal reichenden Randwülsten Anlaß geben und auf diese Weise zu eigentümlichen Beschwerden führen können, werden erwähnt.

Ebenso das häufige Vorkommen von Spondylarthrosis deformans (im Gegensatz zur Spondylosis def.) im untersten Lendenbereich infolge sehr variabler Schiefstellung der letzten Intervertebralgelenke, wodurch diese einer direkten Druckbelastung des Gelenkknorpels ausgesetzt sind, während die übrigen Intervertebralgelenke vorwiegend Schubbelastung aufweisen, so daß deformierende Prozesse an ihnen überwiegend nur den Knorpel betreffen und gewöhnlich nicht zu Knochenwucherungen führen.

Schließlich wird das Bild der Fehlgelenkbildung zwischen Spina iliaca post. sup. und Kreuzbein beschrieben, das auch im Röntgenbild nur schwer erkennbar ist.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die anatomische und röntgenologische Untersuchung vorwiegend morphologische Zustandsbilder aufdecken, deren pathologische Physiologie durch die Klinik erwiesen oder ausgeschlossen werden muß.

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Stehr, L. Lendenlordose und Kreuzschmerzen. Arch orthop Unfall-Chir 38, 514–528 (1937). https://doi.org/10.1007/BF02580592

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