Sind das Follikel- und Lactationshormon periphere Antagonisten?

Zusammenfassung

Aus der Korrelation des Verhaltens von Endometrium und Milchdrüsenparenchym bei virginellen Meerschweinchen auf gleichzeitige Applikation von milchbildendem Hormon und östrogenem Wirkstoff wird ein peripherer Wirkungsmechanismus im Sinne der entgegengesetzten Wirksamkeit im Tierexperiment vermutet. Dieser echte Antagonismus scheint sich direkt an der Zelle des Erfolgsorgans auszuwirken, wobei der Wachstumsimpuls des F. H. durch den Sekretions-effekt des Lactationshormons (in bezug auf das Milchdrüsenparenchym) und umgekehrt die hormonale Zellwirkung des Milchhormons durch den Proliferationsreiz des F. H. je nach der Höhe der Dosierung und Ansprechbarkeit des Erfolgsorganes (Milchdrüsenparenchym, Endometrium, Scheidenepithel) beeinflußt werden. Betont werden muß, daß das Lactationshormon nur als Antagonist des F. H. ohne Progesteroneffekt wirkt, denn das Prolactin kann auf keinen Fall das Progesteron ersetzen. Die Fortsetzung dieser Versuche sowie die Beantwortung des daraus sich ergebenden Fragenkomplexes müssen einem späteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben, da uns derzeit kein brauchbares Lactationshormon zur Verfügung steht.