Zusammenfassung
An Hydratzellulosefäden werden Dehnungen, Entquellungen und kombinierte Veränderungen durchgeführt. Eine sorgfältige Bestimmung der Menge des kristallinen Anteils im Verlaufe dieser Vorgänge zeigt, daß eine Veränderung desselben innerhalb der Fehlergrenzen von etwa ±10 Proz. nicht stattfindet, ein „Kautschukeffekt“, d. h. die Zunahme der Kristallitmenge bei der Dehnung also nicht vorliegt. Die im Moment der Regeneration der Hydratzellulose gebildete Kristallitmenge bleibt also bei Dehnungs- und Entquellungsvorgängen offenbar in erster Näherung unverändert.
Die röntgenographische Methodik der Bestimmung von Kristallitmengen bei Objekten mit Faserstruktur wird beschrieben.
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Die Untersuchung wurde in den Jahren 1942 und 1943 am obigen Institut durchgeführt. O. Kratky, Physikalisch-chemisches Institut der Deutschen Technischen Hochschule Prag.
Herrn Prof. Thiessen danken wir für die großzügige Förderung dieser Untersuchung. — Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat uns in dankenswerter Weise Sachbeihilfen zur Verfügung gestellt und die Arbeit durch Verleihung eines Forschungsstipendiums (S.) ermöglicht. — Den technischen Assistentinnen, Fräulein Zuchy und Fräulein Neugebauer, danken wir für ihre verständnisvolle und ausdauernde Mitarbeit.
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Kratky, O., Sekora, A. Über den „Kautschukeffekt“ bei Hydratzellulose. Kolloid-Zeitschrift 108, 169–176 (1944). https://doi.org/10.1007/BF02565246
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02565246